Clash der Kulturen

In Joshua Cohens Roman über die digitalisierte Welt und ihre Datenschnipsel vermischen sich die Metaebenen. Das "Buch der Zahlen" ist ein Mixtape des Internets.

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Joshua Cohen ist ein gescheiterter Autor, der sich mit einem Job in einem Buchladen und Fake-Rezensionen über Wasser hält. Aber am 11. September verliert er alles, was ihm am Herzen liegt: Seine Frau verlässt ihn, sein bisher einziges Buch floppt, der Buchladen liegt in Trümmern.

Da erhält er den lukrativen Auftrag, die Memoiren eines Mannes zu schreiben, der genauso heißt wie er: Der „große Vorsitzende“ ist Gründer und Chef eines fiktiven Internetkonzerns – einer Mischung aus Google, Facebook, Microsoft und Apple.

In einer wilden Mischung aus Interview, Blogeintrag, Selbstgespräch und Romanfragmenten kämpft Cohen sich durch die Biografie dieses Mannes und ringt um die Frage, welchen Platz ein Schriftsteller noch in einer Welt hat, deren Geschichten eigentlich aus dem Ergebnis von Suchmaschineneinträgen geschrieben werden.

Joshua Cohen: "Buch der Zahlen". Schöffling & Co, 752 Seiten, 32 Euro (E-Book 22,99 Euro)

(anwe)