Adobe aktualisiert Videoprodukte rund um Premiere Pro und After Effects

Adobe will in Kürze seine Videoprodukte aktualisieren und damit die Arbeit an Animation, Infografiken, Farbanpassung und Audiokorrektur vereinfachen.

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Adobe aktualisiert Videoprodukte

After Effects und Premiere Pro nutzen künftig Variablen, um Bildunterschriften in Motion-Graphics-Vorlagen aus CSV-Tabellen zu befüllen.

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Inhaltsverzeichnis

Im Laufe des Jahres 2018 soll eine Reihe neuer Funktionen Eingang in Premiere Pro, After Effects, Audition und Character Animator finden. Dazu gehören KI-gestütztes Motion-Capture für die Animation von Cartoons in Character Animator, über Listen anpassbare Motion-Graphics-Vorlagen für After Effects, neue Werkzeuge für die Bereinigung von Audio-Aufnahmen für Audition und vereinfachte Farbanpassung über die Lumetri-Palette in Premiere Pro.

Eine neue Art Gradationskurven ermöglicht die intuitive Bearbeitung der Sättigung oder wie hier des Farbtons.

Premiere Pro integriert künftig auf Wunsch Daten aus Tabellen in Motion-Graphics-Vorlagen. Variablen in Bildunterschriften kann man so aus importierten CSV-Tabellen durch Namen und Beruf ersetzen. Auch Farben, Zahlen und Inhalte von Infografiken lassen sich auf diese Weise bearbeiten, beispielsweise um schnell und dynamisch Wahlergebnisse darzustellen.

Die Lumetri-Palette zur Farbanpassung und -verfremdung hat Adobe vereinfacht. Die Werkzeuge entsprechen weitgehend den Grundelementen von Lightroom. Das Kurvenwerkzeug arbeitet intuitiver als zuvor: Es zeigt die mögliche Bearbeitung von Sättigung oder Farbton auf einer dynamischen Linie in der Bewegungsrichtung der Maus an. Die Audio-Werkzeuge von Premiere Pro reduzieren über einfach zu bedienende Regler Audiorauschen, Nachhall, Summen, Rumpeln und Zischlaute.

In Audition bereinigen die Funktionen DeReverb und DeNoise Audio-Aufnahmen und ungeliebte Störgeräusche.

Das Audioprogramm Audion zeigt nun zu jedem Audio-Clip ein kleines Symbol, über das sich dessen Lautstärke anpassen lässt. Die grafische Darstellung der Wellenform passt sich entsprechend an, um die Änderung und die realen Lautstärkeverhältnisse widerzuspiegeln. Knalligere Farben für die einzelnen Clips sollen die Übersicht erleichtern.

Das Formgitter-Werkzeug in After Effects kann die Pixel um gesetzte Punkte nun drehen und skalieren.

After Effects soll künftig die Kompositionen von 3D-Grafiken und Videofilmen vereinfachen. Dazu hat Adobe das Freistell-Tool für Videos Mocha fest in das Programm integriert. Man kann atmosphärischen Dunst ergänzen und Grafiken graduell in die Tiefe ausblenden. After Effects erkennt dazu die 3D-Umgebung und positioniert den Dunst entsprechend.

Die im letzten Release ergänzte Verzerrung über das aus Photoshop stammende Formgitter-Werkzeug hat Adobe erweitert. Die Pixel um Gitterpunkte kann man nicht mehr nur bewegen, sondern auch rotieren und skalieren. Damit allein lassen sich simple Animationen produzieren.

Ein "Magnet" sorgt in Character Animator dafür, dass die Hand der Figur bei Berührung ein Objekt aufnimmt.

Character Animator bringt eine Reihe neuer Puppen mit, die sich in Echtzeit per Webcam mit der Mimik und den Mundbewegungen des Nutzers verbinden lassen. Verschiedene Parameter beeinflussen die Animationen. So kann man über Regler den Gang einer Figur beschleunigen oder dynamischer gestalten. Bewegungsabläufe, die sich nicht über die Webcam einfangen lassen, kann man mit der Maus ausführen und über eine simple Recorder-Funktion aufnehmen. Über die neu eingeführte Magnetfunktion kann man Hände dazu befähigen, Objekte bei Berührung automatisch aufzunehmen. Ein Assistent hilft, aus Fotos und Efektfiltern eigene Puppen zu erstellen und diese zu animieren.

Project Rush soll noch in diesem Jahr für Desktop- und Mobil-Geräte erscheinen. Ziel ist die plattformübergreifende, cloudgestützte Videobearbeitung.

In Kürze soll die Beta-Version von Project Rush erscheinen, einem plattformübergreifenden Werkzeug für die Bearbeitung von Videoprojekten auf Desktop-PC, Smartphone und Tablet. Alle Versionen von Project Rush sind funktionsgleich und synchronisieren Video-Projekte über die Creative Cloud miteinander. Anschließend lassen sich diese in Premiere Pro weiterbearbeiten.

Die neuen Funktionen sollen im Laufe des Jahres erscheinen. Alle Anwendungen der Adobe Creative Cloud sind pauschal im Abo für 59,49 Euro monatlich erhältlich. Ein einzelnes Programm kostet 23,79 Euro im Monat. (akr)