Colt baut Glasfasernetz in Berlin aus

Glasfaser-Offensive von Colt: Von der Hauptstadt aus will der Netzbetreiber auch weitere Standorte in Europa mit seinem Netz erschließen.

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Colt baut Glasfasernetz in Berlin aus

Auftakt für den Netzausbau: Kathrin Schafroth (Berlinale), Colt-CEO Carl Grivner (2.v.l), Deutschlandchef Süleyman Karaman (r.) und VATM-Chef Jürgen Grützner (l.)

(Bild: heise online)

Lesezeit: 3 Min.

Der Netzbetreiber Colt baut sein weltweites Glasfasernetz aus und erweitert dabei auch sein Netz in Berlin. Zusätzlich rund 100 Kilometer Glasfaser bringt das Unternehmen in die Erde und will damit 500 weitere Standorte in Berlin erschließen. "Glasfaser spielt heutzutage eine wichtige Rolle", sagte Colt-Deutschlandchef Süleyman Karaman beim symbolischen Spatenstich am Donnerstag in Berlin. "Sie ist aber noch nicht überall da, wo sie hingehört: In der Erde."

Colt betreibt weltweit zahlreiche Netze und Rechenzentren. In Deutschland hat das Unternehmen große Stadtnetze in Berlin, Hamburg, Hannover, Köln, Düsseldorf, Frankfurt und München. Die eigenen Rechenzentren des Unternehmens stehen in Berlin, Hamburg und Frankfurt/Main. Insgesamt sind in Deutschland über 170 Rechenzentren und 6200 Bürogebäude und Gewerbezentren an das Colt-Netz angeschlossen.

Colt-Netz in Deutschland.

(Bild: Colt)

Der Ausbau in Berlin soll einerseits der Berliner Wirtschaft zugute kommen, die über ungedeckten Bandbreitenbedarf klagt, andererseits ist Berlin eine Basis für die Expansion nach Osteuropa. "Berlin ist in den kommenden Jahren eine der wachstumsstärksten Städte für unser Geschäft in Europa", sagte CEO Carl Grivner. Die Berliner Wirtschaft wächst und mit ihr der Bedarf an Bandbreite. Den will Colt stillen: Im Berliner Netz liefert der Anbieter bis zu 100 GBit/s für den Kunden. Auch der Wissenschaftsstandort in Berlin-Adlershof sowie Potsdam werden im Zuge des Ausbaus erschlossen.

Auch Großkunden wie die Berlinale setzen in Berlin auf die Netze von Colt. Das Filmfestival ist inzwischen fast vollständig digitalisiert und benötigt in den Festivalwochen enorme Bandbreiten, um die Filme digital aus dem zentralen Filmbüro in die verschiedenen Spielstätten zu übertragen. Seit 2009 arbeitet die Berlinale mit Colt zusammen.

Bei der Planung der Erweiterung hatte das Unternehmen unter anderem die Entwicklung bei Clouddiensten und dem nächsten Mobilfunkstandard 5G im Blick. "Alle diese Dinge passieren jetzt", sagte Grivner. Gerade im Hinblick auf 5G wird Bandbreite immer wichtiger. "Es gibt so etwas wie drahtlose Netze nicht", sagte Colt-COO Rajiv Datta. "Sie alle benötigen enorme Glasfaser-Kapazitäten im Front- und Backhaul."

Darüber hinaus spielt Berlin eine wichtige Rolle für Colts internationale Expansionspläne. Von der Hauptstadt aus will das Unternehmen sein Netz nach Osteuropa erweitern. In Zukunft soll ein Ring von Berlin aus Warschau, Krakau, Brünn, Prag und Dresden anbinden. Ein zweiter Ring soll von Klagenfurt in Österreich aus Bratislava, Budapest, Bukarest, Sofia, Belgrad und Zagreb vernetzen. In diesem Jahr hat Colt zudem mehrere Städte in den USA und Spanien sowie Dublin angebunden. (vbr)