Los Dilettantos - ayayayay

Dass man nichts von Dingen versteht, denen man vorsteht, ist eine Möglichkeit, mal richtig die Sau rauszulassen - und danach nicht einmal zu wissen, dass man damit Schwein gehabt hat.

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Das erinnert mich ein wenig an den Verlag, dessen Leiter der Computerbuchreihe noch nie vorher online war, als wir damals in den 90ern des vergangenen Jahrhunderts den Internetauftritt realisierten. Kann man machen, sieht aber irgendwie auch nicht immer gut aus.

So ähnliche Gedanken hege ich jetzt bei der Nachricht, dass Yoshitaka Sakurada in seinem bisherigen Leben sich ziemlich weit von einem PC entfernt halten konnte. Gut, das könnte vielleicht auch ein Yashimoto Sarakura von sich behaupten, den ich übrigens genauso wenig kenne wie Yoshitaka Sakurada. Aber der eine von beiden ist eben der Minister für Cyber Security Japans mit der besonderen Aufgabe, die Olympischen Spiele zu schützen, während der andere vielleicht Metzger in Osaka ist. Das weiß ich nicht genau. Was ich aber weiß ist, dass die Aussage des Ministers in Japan doch ein gewisses Erstaunen hervorgerufen hat. Und ein Erstaunen in Japan ist in etwas das, was hierzulande einer gleichzeitigen Überschwemmung der abbrennenden Landeshauptstadt voller Pestfälle gleichkäme.

Minister Yoshitaka Sakurada also steht zwar dem Departement für Cyber Security vor, kann sich aber vermutlich aus Abkürzungen wie USB oder Wörtern wie Trojaner nur minimalen Arbeitswert ziehen. Gut, immerhin ist der nicht zu hacken, das hat er mit Vladimir Putin gleich, der ja bekanntermaßen nur Papier und Jagdwaffen an seinen gestählten Körper lässt. Aber vermutlich handelt es sich bei der Aussage von Minister Yoshitaka Sakurada nur um einen dieser Zen-artigen Sätze, die man eben in Japan von sich gibt:

"Ich kann jeden Hacker beim Kragen packen, weil ich mir aus dem Geräusch einer klatschenden Hand einen Reim machen kann und zudem keinen Computer benutze."

Also ein Securit- Koan, das den Übeltätern ziemlich zu schaffen machen wird. Und übrigens ist ja klar, dass man nicht alles beherrschen muss, das man managt. Schließlich hatte Adolf Hitler auch keinen Führerschein, ließ aber Panzer ... blöder Vergleich, den stoppen wir hier gleich mal. Den Vergleich, nicht den Panzer oder den Diktator mit Alzheimer.

Ehrlich gesagt trifft der Minister ja auch nur einen Trend, der sich zunehmend bemerkbar macht. So sind gerade 100 Millionen USD für den Start-up einer Plattform zusammengekommen, die Nicht-Techies das Programmieren erleichtern soll. Und wenn ich mir den Auftritt eines lokalen CEOs einer hier nicht näher genannten US-Softwarebude noch einmal durch den Kopf gehen lassen muss, dann würde ich sagen: Der hat auch noch nie einen Laptop in seinem Leben aufgeklappt und weiß ganz sicher nicht, wie man in den Applikationen seiner Firma Bilder bearbeitet. Muss er ja auch gar nicht, er verkauft Lizenzen. Das könnte er auch mit Lizenzen für Wurstmaschinen, aber mit denen ist heutzutage nicht mehr annähernd so viel Geld zu verdienen wie mit Software.

Aber soviel ist klar: Wir werden hier eh alle hochgenommen, denn vermutlich hat Minister Yoshitaka Sakurada, wenn er so etwas sagt, eh nur den Prototypen einer AR-Linse in den Augen und bedient seinen Hochleistungscomputer durch bloßes Zwinkern und mit merkwürdigen japanischen Signalbegriffen.

Wie kann man nur so naiv sein zu glauben, dass ein japanischer Suuperminister nicht schon längst im 22. Jahrhundert angekommen und pure Science Fiction ist. Schaut Euch den doch mal an. Frau May in London mag vielleicht nicht mal bis in die Mitte von 2019 schauen zu können, aber Freund Yoshitaka ist mit seinen 68 Jahren sicher ein ganz durchtriebener Knoten. Sonst wäre er ja nicht für Cyber Security zuständig.