Der Krieg auf den Straßen und die Wähler

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Eine Studie der Environmental Health Analytics zeigt, dass jedes Jahr weltweit 38.000 Menschen weniger sterben müssten, wenn die Stickoxid-Grenzwerte bei Diesel-Autos eingehalten würden. Ein Kommentar

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Durch Auto-Unfälle kommen weltweit jährlich etwa 1,2 Millionen Menschen ums Leben. Allein in Deutschland sind nach 1950 780.000 Menschen durch Autounfälle gestorben - das ist der Tod einer Großstadt wie Frankfurt. Das Auto schenkt Freiheit? Stadtluft macht frei?

Die Auto-Ideologen betrügen sich selbst und uns alle mit ihren Werbesprüchen. Für spätere Generationen wird das Auto wahrscheinlich mal die größte Fehlkonstruktion der Industriegeschichte sein. Wie auf jeder Zigarettenschachtel müsste auf jedem Auto stehen: "Autofahren gefährdet Ihre Gesundheit". Oder "Autofahren tötet".

Doch vor der Auto-Lobby haben die Regierenden auf der ganzen Welt noch mehr Angst als vor der Zigaretten-Lobby. Den Dritten Weltkrieg haben wir auf die Straße verlagert. Er hat nach 1945 global über 100 Millionen Menschen das Leben gekostet. Das sind weit mehr Tote als in beiden Weltkriegen zusammen. Und das mit freundlicher Unterstützung der deutschen Bundesregierungen - bis heute.

Mutige deutsche Richter verhängen zurzeit reihenweise Fahrverbote für bestimmte Diesel-Autos. Jetzt sogar erstmals auf einer Autobahn. Politiker versuchen aber, jedes Fahrverbot um beinahe jeden Preis zu verhindern. Diese Groko ist sich nicht mal zu blöd, um sogar Grenzwerte zu erhöhen, damit weiterhin freie Fahrt für freie Bürger möglich bleibt.

Dieser kriminelle Unsinn wird derzeit in der Bundesregierung tatsächlich erwogen. Wenn die Grenzwerte nicht eingehalten werden, dann erhöhen wir sie halt. Das nennt man dann noch Politik und wundert sich über entsprechende Wahlergebnisse für CDU/CSU oder SPD.

Wir lernen: Die einfachste Form, Grenzwerte einzuhalten, ist, sie zu erhöhen. Für wie doof halten diese Politiker eigentlich ihre Wähler?

Wir sollten CDU/CSU und SPD für solche Dreistigkeiten noch viel mehr abstrafen als die Wähler in Bayern und Hessen das bereits getan haben. Für ihre nicht mehr zu überbietenden Frechheiten sollten die alten Volksparteien künftig an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Tausende zusätzliche Tote sind diesen Parteien offensichtlich völlig egal.

Nach einer Studie der Environmental Health Analytics müssten jedes Jahr weltweit 38.000 Menschen weniger sterben, wenn die Stickoxid-Grenzwerte bei Diesel-Autos eingehalten würdenDie Betrüger und Manipulateure der Diesel-Autobauer haben also 38.000 Menschenleben auf dem Gewissen - jedes Jahr.

Kann sich die Autoindustrie neu erfinden? Umfragen zeigen: Die Last der alten Stinker wird immer größer und die Lust am Fahren immer geringer.

Mehr von Franz Alt auf der Sonnenseite.com.

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