Mächtiges Werkzeug der Gentechnik

Crispr hat alles verändert. In ihrem Buch nimmt die Entdeckerin der Genschere Stellung.

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Von
  • Inge Wünnenberg

Das Schneidewerkzeug Crispr, das Jennifer Doudna und Emmanuelle Charpentier der Welt im Jahr 2012 präsentierten, birgt ungeheures Potenzial. Mit der Genschere lässt sich jegliches Erbgut gezielt schneiden, um Gene außer Gefecht zu setzen oder zu reparieren. Das Gen-Editing erlaubt es der Menschheit wohl endgültig, die Evolution selbst in die Hand zu nehmen. So könnten genetisch verursachte Krankheiten schon vor oder nach einer Zeugung im Reagenzglas kuriert werden. Dieser Eingriff in die sogenannte Keimbahn war bisher allerdings vielerorts tabu.

Doch mit den Möglichkeiten wachsen die Begehrlichkeiten: Ein chinesischer Forscher behauptet bereits, die ersten genveränderten Babys geschaffen zu haben. Mit dem Buch nimmt die amerikanische Biochemikerin Doudna gemeinsam mit ihrem früheren Doktoranden Samuel Sternberg Stellung.

Das Ergebnis ist ein leicht verständliches Werk über die Entwicklung der Genschere und deren Anwendungen, aber auch die ethische Dimension. Doudna und Sternberg wollen die Öffentlichkeit nicht nur für diese revolutionäre Entdeckung begeistern, sondern sie auch für eine Auseinandersetzung über den Umgang damit wappnen.

Jennifer Doudna, Samuel Sternberg: „Eingriff in die Evolution“. Springer-Verlag, 265 Seiten, 19,99 Euro

(anwe)