Sturzgefahr: Lime stoppt E-Roller-Verleih in der Schweiz

Bockige E-Tretroller von Lime haben ihre Fahrer in der Schweiz abgeworfen. Ursächlich soll ein Software-Fehler sein.

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Sturzgefahr: Lime stoppt E-Roller-Verleih in der Schweiz

(Bild: Screenshot Lime (YouTube))

Lesezeit: 2 Min.

Der Fahrrad- und Rollerverleiher Lime hat in der Schweiz den Verleih seiner Elektro-Tretroller Lime-S vorübergehend auf Eis gelegt. Die E-Tretroller sollen während der Fahrt unvermittelt abgebremst und ihre Fahrer mitunter zu Fall gebracht haben. Das berichtet das US-Technikmagazin Techcrunch. Nach Angaben von Lime werde derzeit untersucht, ob das unerwünschte Verhalten durch einen Software-Fehler ausgelöst wurde, der den vormals willigen Lime-S in einen bockigen E-Tretroller verwandelt hat.

Lime hat an seine Kunden eine E-Mail versendet, in der das Unternehmen seine Entscheidung, den Verleih in der Schweiz vorübergehend einzustellen, begründet. Demnach werde überprüft, ob ein Software-Fehler nach dem Einspielen eines Updates ursächlich sei. Dies könnte dazu geführt haben, dass während der Fahrt ein Neustart des Systems ausgelöst und der Diebstahlschutz aktiviert wurde. Die etwa 550 Elektro-Tretroller seien in die Werkstatt zurückgerufen worden, um sicherzustellen, dass keine Soft- oder Hardwareprobleme mehr auftreten.

Wann das Problem gelöst sein wird und der Betrieb in der Schweiz und der Verleih in den beiden Städten Zürich und Basel wiederaufgenommen wird, wollte Lime noch keine Angaben machen. Das Unternehmen kündigte an, die Nutzer seines Verleihdienstes mit einer 15-minütigen Zeitgutschrift entschädigen zu wollen.

Zuvor hatte das Schweizer Online-Magazin watson über drei Unfälle mit den Elektro-Rollern von Lime berichtet. Dabei sollen die Blockierungen des Lime-S zu Stürzen mit Verletzungen wie einem gebrochenen Ellenbogen, einer ausgekugelten Schulter und Schürfwunden geführt haben.

In Deutschland sind Elektro-Roller noch nicht für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen. Die Erlaubnis des Bundesverkehrsministeriums in der geplanten Verordnung für Elektrokleinstfahrzeuge wird für 2019 erwartet. Zuvor müssten eventuell noch Änderungen eingearbeitet werden. Gegen die Verordnung hat sich mittlerweile Widerstand formiert. So warnten Fußgänger- und Radfahrerinitiativen vor drohenden Unfallgefahren und "chaotischen Zuständen" auf Radwegen durch E-Tretroller.

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(olb)