Schritt für Schritt: Perspektive gekonnt korrigieren

Nicht jeder kann beim Fotografieren den optimalen Standpunkt einnehmen. Wie Sie Perspektiven nachträglich korrigieren, erklären wir Schritt für Schritt.

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Perspektiven gekonnt korrigieren
Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Maike Jarsetz
Inhaltsverzeichnis

Der wesentliche Faktor für die Perspektive einer Aufnahme ist der Aufnahmestandpunkt. Durch diesen befinden sich Objekte im Motiv weiter entfernt oder näher zum Betrachter und werden dadurch unterschiedlich groß abgebildet. Es führt zu einer Verjüngung gegenüber den weiter entfernt liegenden Bereichen, und Objekte im Vordergrund werden verzerrt.

Das typische Beispiel dafür ist eine Gebäudeaufnahme, die von einem niedrigeren Standpunkt mit der nach oben "blickenden" Kamera statt der vertikalen optischen Mitte aufgenommen wird. Die Gebäudelinien verjüngen sich nach oben hin und bilden die bekannten "stürzenden" Linien. Das lässt sich verhindern, wenn Sie die optische Achse der Kamera in der vertikalen Mitte positionieren. Bei Aufnahmen von kleinen Objekten ist das oft kein Problem, aber schon bei einstöckigen Gebäuden wird es schwierig. Und umso kleiner der Abstand zum Objekt, desto stärker sind auch die perspektivischen Verzerrungen.

Beide Bilder dieses Hotels wurden mit der gleichen Brennweite aufgenommen. Maßgeblich für die Perspektive ist der Kamera-Standpunkt. Je weiter entfernt er ist, desto größer wird der Hintergrund abgebildet und desto weniger ausgeprägt sind die stürzenden Linien. Auf dem Detailausschnitt der Aufnahme aus weiter entfernter Position lässt sich das gut erkennen.

Einen vergleichbaren Einfluss hat der horizontale Kamerastandpunkt. Wenn Sie sich nicht in der optischen Mitte eines Objektes befinden, werden auch die horizontalen Linien niemals parallel sein können, da sich eine Seite immer näher zur Kamera hin befindet als die andere. Zwar können Sie schon während der Aufnahme darauf achten, den richtigen Standpunkt einzunehmen. Aber nicht immer erlaubt das die Aufnahmesituation.