Elektronik-Kunst: Bauteile auf der Leinwand

Statt im Müll landen alte Rechnerteile bei einer Malerin auf der Leinwand und ergänzen ihre Bilder rund um Künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Bild eines Satelliten auf einer Leinwand, blauer Hintergrund, im Bild sind Elektronikteile eingearbeitet.

(Bild: Susanne Freiler-Höllinger)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Helga Hansen

Ob integrierte Schaltkreise, Getrieberädchen oder Kupferspulen – die Künstlerin Susanne Freiler-Höllinger beschäftigt sich in ihren Bildern nicht nur mit Technik, sie baut sie direkt mit ein. Seit sechs Jahren sammelt die gelernte Maschinenbautechnikerin in ihrem Freundeskreis alte Rechner und Smartphones ein, um sie in ihre Einzelteile zu zerlegen und einem neuen Einsatzzweck zuzuführen.

Neben freien Bildern malt Freiler-Höllinger auch Auftragsarbeiten mit speziellen Komponenten. So sind etwa in der Darstellung eines Satelliten genau jene Platinen verbaut, die im Weltall in Satelliten ihren Dienst tun. Derzeit treiben die Malerin Themen wie Künstliche Intelligenz und das Verhältnis von Mensch und Maschinen, aber auch digitales Geld um. In ihren Bildern bekommen Siri und Alexa daher Gesichter und werden, wie bei der Skulptur der "Bitcoin Queen", sogar anfassbar.

Elektronik-Kunst (5 Bilder)

Raumfahrerin
(Bild: Susanne Freiler-Höllinger
)

Wer genau hinschaut, erkennt in manchen Bildern binäre Botschaften. Auf Ausstellungen löst die Elektronik-Kunst viele Fragen und Diskussionen zu Digitalisierung und der Zukunft aus. Für Freiler-Höllinger ist der Austausch ein wichtiger Teil ihrer Arbeit. Wer sich ebenfalls an der Kombination von Malerei und Elektronik versuchen möchte, kann sich bei ihr außerdem ausbilden lassen. Seit 2000 betreibt sie eine eigene Malschule.

(hch)