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Bitkom: Smartphone-Branche in Deutschland wächst

2019 werden nach Prognose des Verbands 22,9 Millionen Smartphones in Deutschland verkauft - Gesamtumsatz der Branche soll 34 Milliarden Euro betragen

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Revolution, Handys, Smartphones

(Bild: Morocko / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Robin Brand

Quartal für Quartal werden weniger Smartphones verkauft – in Deutschland bleiben die Absatzzahlen zumindest stabil. Der Umsatz des hiesigen Markts wächst nach Prognosen des Digitalverbands Bitkom 2019 sogar um 2,4 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro. Der Umsatz von Smartphones, Apps und Telekommunikationsdiensten insgesamt wächst nach Prognosen des Bitkom auf 34 Milliarden Euro - ein Plus von drei Prozent.

Das stärkste Wachstum verzeichnet nach Zahlen des Bitkom der App-Markt. 1,6 Milliarden Euro Umsatz würden ein Plus von 4,7 Prozent bedeuten. Nicht nur das Wachstum dürfte den Herstellern gefallen. Deutsche Smartphone-Käufer geben demnach auch immer mehr Geld für ihre Smartphones aus. Lag der Durchschnittspreis der Geräte 2018 noch bei 444 Euro, soll er dieses Jahr auf 453 Euro ansteigen. 22,9 Millionen Geräte gehen nach der Prognose über den Ladentisch, ein leichtes Plus von 0,5 Prozent. Den Marktprognosen liegen Untersuchungen des European Information Technology Observatory (EITO) der Bitkom Research GmbH zugrunde.

In die Karten spielt den Herstellern dabei der kurze Nutzungszyklus der Geräte. Jeder zweite Nutzer gab in einer Bitkom-Befragung an, stets das neueste Smartphone-Modell zu kaufen. 61 Prozent haben ein Gerät, das maximal ein Jahr alt ist. Nur jeder Achte besitzt sein Smartphone länger als zwei Jahre. "Die Faszination für neueste Technik, zusätzliche Features und mehr Leistung ist groß. Viele Nutzer machen jede Modellrunde mit“, sagt Bitkom-Präsidiumsmitglied und Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter.

Bei den Kriterien für den nächsten Smartphone-Kauf stehen bei den Verbrauchern Akkulaufzeiten und Leistungsdaten ganz oben auf der Wunschliste. Bessere Kamera (22 Prozent), Dual-SIM (5 Prozent) oder eine NFC-Schnittstelle zum mobilen Bezahlen (5 Prozent) waren dagegen weniger gefragt. Und eine neue Technik, in die Hersteller große Hoffnungen setzen, scheint für die Käufer (noch) kaum eine Rolle zu spielen: Nur 4 Prozent der Befragten wünschten sich ein biegsames Display. Die 1003 Befragten ab 16 Jahren konnten allerdings auch nur drei Wünsche angeben.

Weltweit befindet sich der Smartphone-Markt auf Schrumpfkurs, was die Absatzzahlen der Smartphones angeht. Und das wird sich nach Prognosen der Marktforscher von IDC auch 2019 nicht ändern. Das vierte Quartal 2018 bedeutete das fünfte Quartal in Folge, in dem der weltweite Smartphone-Markt schrumpfte. Insgesamt haben die Hersteller 2018 rund 1,4 Milliarden Smartphones ausgeliefert, das waren gut 4 Prozent weniger als noch 2017.

Smartphone-Verkäufe nach Hersteller, 2018 (IDC)
Hersteller Geräte Marktanteil Geräte Marktanteil Geräte +/-
2018 2017
Samsung 292,3 Mio. 20,8 % 317,7 Mio. 21,7 % -8,0 %
Apple 208,8 Mio. 14,9 % 215,8 Mio. 14,7 % -3,2 %
Huawei 206,0 Mio. 14,7 % 154,2 Mio. 10,5 % +33,6 %
Xiaomi 122,6 Mio. 8,7 % 92,7 Mio. 6,3 % +32,3 %
Oppo 113,1 Mio. 8,1 % 111,7 Mio. 7,6 % +1,3 %
Andere 462,0 Mio. 32,9 % 573,4 Mio. 39,1 % -19,4 %
Gesamt 1404,8 Mio. 1465,5 Mio. -4,1 %
(IDC Worldwide Quartely Mobile Phone Tracker, Januar 2018)

Starkes Wachstum hatten die Marktforscher 2018 nur in Indien, Indonesien, Korea und Vietnam beobachtet. Als Ursachen für den weltweiten Abwärtstrend hatten die Analysten Anfang des Jahres die längere Lebensdauer der Geräte ausgemacht, eine zunehmende Sättigung der großen Märkte und politische wie wirtschaftliche Unsicherheiten sowie die steigenden Preise. (rbr)