SDMI-Hacker warnt vor Bedrohung der Redefreiheit

In einer Rede an der renommierten Stanford University hat Professor Edward W. Felten der US-Musikindustrie einen Angriff auf die Redefreiheit vorgeworfen.

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Von
  • Christian Persson

In einer Rede an der renommierten Stanford University in Kalifornien hat Professor Edward W. Felten der US-Musikindustrie einen Angriff auf die Redefreiheit vorgeworfen. Felten liegt im Streit mit der Secure Digital Music Initiative (SDMI), nachdem er mit seiner Arbeitsgruppe deren Kopierschutzmechnismen für Musikdateien geknackt hatte und unter Androhung rechtlicher Schritte daran gehindert worden war, seine Arbeitsergebnisse vorzutragen. Felten sprach von einem "gefährlichen Vorgang" und der Bedrohung eines der höchsten Verfassungsgüter: "Die Musikindustrie wollte bestimmen, was wir in unser Papier schreiben durften. Das könnte morgen Ihnen passieren", sagte er vor dem überfüllten Auditorium.

Die Arbeitsgruppe um Felten hatte an dem von der SDMI ausgeschriebenen Hacker-Wettbewerb teilnehmen wollen, mit dem die Initiative die Sicherheit ihrer digitalen Wasserzeichen unter Beweis stellen wollte. Felten zog seine Anmeldung zurück, als er herausfand, dass die Teilnahmebedingungen jede Veröffentlichung der Ergebnisse untersagten, setzte die Arbeit aber zum Ärger der Veranstalter mit Erfolg fort. Sein Papier, das nicht vorgetragen werden durfte, wurde unterdessen im Internet veröffentlicht. (cp)