Coffer: Ausgeklügelter Tresor aus der Schmiede

Über zwei Jahre hat ein Schmied an diesem Geldschrank gearbeitet, der nach historischem Vorbild durch eine Reihe an Mechanismen geschützt ist.

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Aufgeklappte Kiste aus Metall mit ausgeklügeltem Verschluss-Mechanismus im Deckel.

(Bild: Seth Gould / Blackbox Photography)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Historische Geldschränke aus der Zeit zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert sind die Inspiration für den “Coffer” von Schmied und Künstler Seth Gould. Im Rahmen eines dreijährigen Künstlerprogramms hat er den Aufbau und die Mechaniken dieses Tresors konstruiert und umgesetzt. Dabei hat ihn der Filmemacher Jesse Beecher begleitet und eine Mini-Doku gedreht.

Der Film “Forged and Filed" zeigt Gould beim Schmieden und Feilen verschiedener Teile von Schrauben bis hin zu dem ausgeklügeltem Federmechanismus. Anschließend gibt es den Zusammenbau im Schnelldurchlauf zu sehen. Nicht fehlen darf natürlich die Auflösung, wie die Kiste geöffnet wird. Dabei ist der offensichtliche Schlüssel nur der erste Schritt: An allen Ecken und Kanten sind Schalter verbaut, die nacheinander betätigt werden müssen, um schließlich einen zweiten Schlüssel freizugeben. Erst wenn noch einmal eine komplexe Abfolge an Schlüsselbewegungen eingehalten wurde, lässt sich der Deckel endlich öffnen.

Die meisten Teile des Coffers sind aus altem Schmiedeeisen mit niedrigem Kohlenstoffgehalt recycelt. Der Werkstoff wird heute kaum noch produziert, da er in der Produktion vom deutlich vielseitiger einsetzbaren Stahl abgelöst wurde. Auch Gould setzt Stahl ein, um etwa die Federn herzustellen. Obwohl er das Werkstück genau konstruiert habe, sei der Bau sehr dynamisch abgelaufen. Wie in vorindustriellen Zeiten sei jedes Teil speziell an seinen Einsatzort angepasst worden.

Bis Anfang des Monats wurde der Coffer an der Penland School of Craft in North Carolina in den USA ausgestellt, an der Gould für drei Jahre ein Stipendium bekommen hatte. Die Idee eines komplexen und ambitionierten Projekts habe er bereits bei seiner Bewerbung gehabt und die Ausarbeitung gleich im ersten Jahr begonnen, so Gould. Weitere Bilder des Baus zeigt er auf seiner Webseite sowie auf Instagram. (hch)