Intel erläutert GPU-Generation Gen11: Prozessorgrafik mit 1 TFlops

Intels künftige Gen11-GPUs sorgen durch mehr Shader-Kerne und höhere Transferraten für mehr 3D-Performance. Außerdem bringen sie 3D-Technikschmankerl mit.

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Intel erläutert künftige GPU-Generation Gen11: Mehr Kerne, mehr Performance

(Bild: c't)

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Intel hat weiterführende Details seiner kommenden GPU-Architektur der elften Generation im Rahmen der GDC vorgestellt und ein Whitepaper mit den wichtigsten Neuerungen veröffentlicht. Grafikchips mit "Gen11 Architecture" werden in künftigen Intel-Prozessoren integriert sein, genaue Produkte nannte Intel nicht. Im Vergleich zur bisherigen Gen9-Generation soll Gen11 vor allem die 3D- und Videoverarbeitungs-Performance steigern und neue Render-Techniken unterstützen.

Gen11-GPUs werden mit 10-nm-Strukturen hergestellt und enthalten 64 Rechen-Einheiten (Gen11 GT2), sogenannte Execution Units (EU), was die theoretische Rechenleistung auf mehr als das Zweieinhalbfache im Vergleich zu Gen9-GPUs steigert. Gen11 GT2 erreicht rund eine Billion Gleitkommaoperationen pro Sekunde bei einfacher Genauigkeit (FP32 Teraflops, TFlops), bei halber Genauigkeit (FP16) vedoppelt sich die theoretische Rechenleistung auf 2 TFlops. Finale Taktfrequenzen stehen noch nicht fest, entsprechend kann das Verhältnis der Rechenleistung noch variieren.

Überdies erweitert Intel das Register-File im Vergleich zu Gen9 GT2 von 672 KByte auf 1792 KByte und erhöht den Shared Local Memory von 192 auf 512 KByte – die Steigerungen entsprechen der erhöhten Anzahl von Slices (8 zu 3). Dazu kommt ein größerer L3-Cache sowie eine im Vergleich zu Gen9 GT2 gesteigerte Datentransferrate.

Spezifikationsvergleich Gen9 und Gen11.

(Bild: Intel)

Intels Gen11-Architektur unterstützt alle aktuellen 3D-Schnittstellen, also Direct3D 12, Vulkan, Metal und OpenGL 4 sowie die Compute-Schnittstelle OpenCL. Sie beherrscht außerdem die Grafiktechnik Coarse Pixel Shading, die quasi dem Variable Rate Shading entspricht, welches in DirectX 12 Einzug hält. Intel zufolge soll Coarse Pixel Shading die Grafik-Performance um bis zu 40 Prozent erhöhen können – allerdings bei abnehmender Bildqualität. Tile Based Rendering realisiert Gen11 über eine parallele Geometrie-Pipeline, die als Tile Binning Engine dient.

Coarse Pixel Shading erhöht die Bildrate, senkt aber die Bildqualität.

(Bild: Intel)

Die Display-Engine gewährleistet über adaptive Synchronisierung einen geschmeidigen Bildaufbau auch bei Bildraten unterhalb von 60 fps. Dadurch wirken etwa Spiele auch bei niedrigeren Bildraten flüssig und zeigen auch bei schnellen Bewegungen scharfe Inhalte. Das funktioniert etwa über HDMI 2.1 sowie DisplayPort. Weitere Informationen fasst das 33-seitige Whitepaper zusammen (PDF).

Unklar ist, wie groß der tatsächliche Leistungszuwachs im Vergleich zur Gen9 ausfallen wird – gerade bei neuen und anspruchsvollen 3D-Spielen dürfte die Leistung weiterhin nur für niedrigere Detailstufen ausreichen. Für ordentliche Bildqualität bei hohen Frameraten sind Spieler weiterhin auf Gaming-Grafikkarten angewiesen – in diesen Markt will Intel zumindest im Jahr 2020 mit dem Projekt Xe einsteigen. (mfi)