Publisher-Frust bei Apple News+

Apple scheint einige Verlage mit Hilfen zu bevorzugen. Andere haben Probleme, ihre Magazine ins richtige Format für den Nachrichtenabodienst zu bringen.

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Apple News+

Apple News+ gibt's für die wichtigsten Plattformen des Konzerns.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples neuer Abodienst für digitale Zeitschriften und Zeitungen ist in der Medienbranche umstritten. So übten etwa die hiesigen Verlegerverbände Kritik am Geschäftsmodell von Apple News+. Das "Netflix für News" war Ende März in den USA und Kanada gestartet, kostet 10 US-Dollar im Monat und soll über 300 Paid-Titel von Printverlagen, Blogs und Onlinemedien bieten. Nun gibt es Berichte, laut denen der Konzern einzelne Publisher – und hier insbesondere die großen – bevorzugt und ihnen Werkzeuge und Designtipps an die Hand gibt, die regulär angeblich nicht zur Verfügung stehen.

Wie das Marketingfachblatt Digiday meldet, fühlen sich einzelne Verlage von Apple "verlassen" beziehungsweise ohne Hilfe dastehend. So stünde einer kleinen, ausgewählten Gruppe von Publishern ein privater Slack-Kanal zur Verfügung, um mit Apples News+-Team direkt zu kommunizieren. "Die haben ihre Favoriten. Es scheint immer alles gut zu sein für die großen Jungs, aber nicht für die Restlichen von uns."

So fehlt es angeblich an von Apple gestalteten Vorlagen für Artikel und andere Inhalte, zudem sei die Arbeit an der Umgestaltung der PDF-Magazine an Dritte ausgelagert. Dafür gibt es außerdem Werkzeuge, doch seien die technisch derart fehlerhaft, dass Magazine quasi komplett neu bearbeitet und layoutet werden müssten. Kleineren Magazinen fehlten die nötigen Ressourcen, weshalb quasi nur komplette PDFs eingereicht werden.

Diese wiederum sehen insbesondere auf dem iPhone eher schlecht aus, auch wenn es innerhalb von Apple News+ eine Aufbereitung hierfür gibt. Alles in allem beklagten viele Verlagspartner die "uneinheitliche Nutzererfahrung" des Abodienstes. Man merke nicht, dass es hier um Apple gehe, wo Design wichtig sei, so die Quellen von Digiday. Alles in allem sei dies für die Zukunft von Apple News+ kein gutes Zeichen. Die Verlage erhoffen sich nun Verbesserungen und mehr Unterstützung. (bsc)