Blue Moon: Jeff Bezos präsentiert Mondlandefähre für Lastentransporte

Jeff Bezos hält die Erschließung des Sonnensystems für unumgänglich. Mit einer Landefähre soll sein Unternehmen Blue Origin bei der Besiedlung des Monds helfen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 105 Kommentare lesen
Blue Moon: Jeff Bezos präsentiert Mondlandefähre für Lastentransporte

Jeff Bezos mit Blue Moon

(Bild: Blue Origin)

Lesezeit: 3 Min.

Der Amazon-Gründer Jeff Bezos hat das Modell einer Mondlandefähre präsentiert, mit der sein Weltraumkonzern Blue Origin Material und später auch Menschen zum Mond bringen will. Bezos zeigte das Gefährt namens "Blue Moon" auf einer Veranstaltung in Washington. Insgesamt sollen damit einmal 3,6 Tonnen beziehungsweise in einer stärkeren Variante sogar 6,5 Tonnen auf die Oberfläche des Erdtrabanten gebracht werden, erklärte Bezos. 2024 soll Blue Moon einsatzbereit sein und damit genau in den Zeitplan zur Rückkehr auf den Mond passen, den die NASA ausgegeben hat.

Die Raumfähre soll dabei helfen, auf den Mond die Infrastruktur aufzubauen, um den Himmelskörper zu besiedeln. Blue Origin twitterte anlässlich der Präsentation, "Heute hat unser Gründer unsere Vision davon geteilt, in den Weltraum zu fliegen, um der Erde zu helfen. Wir müssen zum Mond zurückkehren, dieses Mal, um zu bleiben".

Blue Moon könne bis zu vier Mond-Rover befördern, andere große Nutzlasten und möglicherweise auch Menschen – die könnten mit einer mitgeführten Raumfähre wieder starten. Grundlage von Blue Moon ist demnach ein neues mächtiges Triebwerk namens BE-7, das im Sommer erstmals gezündet werden soll. Treibstoff dafür könnte künftig direkt auf dem Mond gewonnen werden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bezos wollte die Vorstellung – ohne Gelegenheit für Nachfragen – nicht nur als Präsentation der Technik verstanden wissen, sondern vor allem auch als inspirierenden Moment für künftige Generationen. Einen Teil der Präsentation verwendete er deshalb dafür, über futuristische Kolonien im All zu reden und sogenannte O'Neill-Zylinder vorzustellen. Das Konzept, das unter anderem durch die Raumstation Babylon 5 in der gleichnamigen Fernsehserie bekannt geworden ist, sieht riesige Gebilde vor, in denen durch Drehung künstliche Schwerkraft erzeugt wird. Um solche Stationen zu bauen, ist der Rohstoffabbau im All nötig, ein Steckenpferd von Jeff Bezos.

Schon vor gut einem Jahr hatte der Amazon-Chef erklärt, Blue Origin sei "das Wichtigste, was ich mache". Bezos hält die baldige Erschließung des Sonnensystems unter anderem für nötig, um künftige Energiekrisen zu verhindern. Die nun vorgestellte Mondlandefähre soll bei den ersten Schritten auf diesem Weg helfen. Sie wurde Bezos zufolge drei Jahre lang entwickelt.

Konzept für die Mondlandefähre Blue Moon (7 Bilder)

So soll Blue Moon auf dem Mond aussehen.
(Bild: Blue Origin)

Bezos ist als Gründer und Chef des weltgrößten Online-Händlers Amazon reich geworden und seit Jahren außerdem Eigentümer der "Washington Post". Neben Bezos engagiert sich auch Tesla-Chef Elon Musk mit SpaceX in der Raumfahrt. Während SpaceX mit kommerziellen Raketenstarts Geld verdient, soll Blue Origin zahlende Kunden an den Rand des Weltalls bringen, damit diese Schwerelosigkeit erleben können. (mho)