Amazon investiert Millionen in den Restaurantlieferdienst Deliveroo

In einer weiteren Finanzierungsrunde sammelt der Essenslieferdienst Deliveroo 515 Millionen Dollar. Der größte Investor dieser Runde ist Amazon.

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Deliveroo-Fahrer

(Bild: Clare Louise Jackson / shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

In der Series G Finanzierungsrunde konnte der britische Online-Lieferdienst Deliveroo Amazon als größten Investor gewinnen. Das Unternehmen sammelte insgesamt 575 Millionen Dollar (rund 515 Millionen Euro) ein. Neben Amazon gehören T. Rowe Price, Fidelity Management and Research Company und Greenoaks zu den finanziellen Unterstützern, die bereits in der Vergangenheit Geld in das 2013 von Will Shu und Greg Orlowski in London gegründete Unternehmen investiert haben.

Insgesamt hat Deliveroo bisher 1,53 Milliarden Dollar eingesammelt, wie das Unternehmen mitteilte. Mit der siebten Finanzierungsrunde will Deliveroo in der Londoner Zentraler das Tech-Team weiter ausbauen, die Liefergebiete erweitern und neue Innovationen im Food-Sektor schaffen.

Zu den Neuerungen zählen die bereits teilweise eingeführten reine Lieferküchen ("Editions") ohne Gasträume und bessere Unterstützung für Restaurantpartner und Fahrer. Mit den neuen Formaten sollen Restaurants zu niedrigen Kosten und mit geringem Risiko expandieren können. Neue Tools sollen Fahrer flexible und gut bezahlte Arbeit ermöglichen, Restaurants sollen stärker unterstützt werden und die Entwicklung neuer Produkte für Kunden sollen vorangetrieben werden.

Will Shue, CEO von Deliveroo, bezeichnet Amazon als eine Inspiration für sich und sein Unternehmen und freut sich auf die Zusammenarbeit. "Wir sind beeindruckt von Deliveroos Ansatz und dem Engagement, Kunden eine ständig wachsende Auswahl an tollen Restaurants und bequemen Liefermöglichkeiten zu bieten", sagt Doug Gurr, Amazon UK Country Manager. „Will und sein Team haben eine innovative Technologie und einen innovativen Service entwickelt, und wir sind gespannt, was sie als nächstes kreieren."

Die selbstständigen Fahrer erhalten per App ihre Aufträge; sie lassen sich bis zur Übergabe des Essens an den Kunden nachverfolgen. Deliveroo kann per GPS jederzeit den Standort seines Fahrers ermitteln. Die Arbeitsbedingungen und Folgen der Arbeitsorganisation über Apps von Essenslieferdiensten gerieten bereits wegen der sogenannten Scheinselbständigkeit, möglichen Zuteilungen lukrativer Fahrten durch den Lieferdienst und der Bezahlung in Kritik. Neben den Daten über die Fahrer verfügt das Unternehmen auch über die Informationen der Essgewohnheiten seiner Kunden.

Im August 2018 gab Deliveroo bekannt, dass es sich aus zehn deutschen Städten zurückzieht und nur noch in den fünf größten Städten Deutschlands ihren Lieferdienst anbietet. (bme)