Neue Suchmethode: Noch einmal 18 erdgroße Exoplaneten in Kepler-Daten entdeckt

Deutsche Wissenschaftler haben eine Methode entwickelt, um kleine Exoplaneten leichter entdecken zu können. In den Kepler-Daten zeigt sich der Erfolg.

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Neue Suchmethode: Noch einmal 18 erdgroße Exoplaneten in Kepler-Daten entdeckt

(Bild: ESO/L. Calçada)

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Mit einer neuen Suchmethode haben deutsche Wissenschaftler 18 bislang unbekannte erdgroße Exoplaneten in den Daten des NASA-Weltraumteleskops Kepler entdeckt. Forscher des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS), der Georg-August-Universität Göttingen und der Sternwarte Sonneberg wurden dabei in Material fündig, das bereits ausgiebig durchforstet worden war, teilen sie nun mit. Anhand dieser Entdeckung sei davon auszugehen, dass noch rund 100 weitere solcher Exoplaneten in den Kepler-Daten zu finden sein dürften.

Größenvergleich der neu entdecken Exoplaneten und der Erde.

(Bild: NASA/JPL (Neptun), NASA/NOAA/GSFC/Suomi NPP/VIIRS/Norman Kuring (Erde), MPS/René Heller )

Kepler hatte 2009 damit begonnen, nach Exoplaneten in fernen Sternensystemen zu suchen und war dabei so erfolgreich wie kein anderes Instrument. Zehntausende von Sternen wurden dafür kontinuierlich beobachtet, um kleine, regelmäßige Helligkeitsschwankungen zu erkennen. Die deuteten dann eventuell auf Himmelskörper hin, die ihren Stern aus der Perspektive Keplers minimal verdecken. Diese Form der Suche heißt Transit-Methode. Auf diese Weise wurden dank Kepler über 2300 Exoplaneten entdeckt, 2400 Kandidaten warten noch auf Bestätigung. Vergangenes Jahr wurde die inzwischen altersschwache Sonde endgültig abgeschaltet. Inzwischen sucht mit TESS bereits ein Nachfolger.

Wie die Wissenschaftler nun erklären, handelt es sich bei der Mehrzahl der so entdeckten Exoplaneten um riesige, Jupiter-ähnliche Gasriesen –einfach weil die leichter zu finden sind. Kleine erdähnliche Exoplaneten sind deutlich schwerer auszumachen. Mit neuen Algorithmen hätten die Forscher nun aber die Empfindlichkeit der Transit-Methode deutlich verbessert. Damit könnten sie nun Helligkeitsabfälle ausmachen, die sonst in den normalen Schwankungen und dem Rauschen der Instrumente verloren gegangen wären. Bei den 517 Sternen, bei denen bereits Exoplaneten gefunden worden waren, haben sie nun die 18 neuen Kandidaten entdeckt.

Exoplaneten (19 Bilder)

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Die bislang erdähnlichsten Exoplaneten – bestätigt und unbestätigt (*) – in einer habitablen Zone.
(Bild: PHL @ UPR Arecibo)

Mit einer Ausnahme kreisen die neuentdeckten Exoplaneten so eng um ihren Stern, dass auf ihrer Oberfläche Temperaturen von über 100 Grad Celsius bis zu 1000 Grad Celsius herrschen. Lediglich der auf EPIC 201238110.02 getaufte Exoplanet bilde aber eine Ausnahme und kreist demnach in der habitablen Zone seines Sterns. Auf ihm könnte also flüssiges Wasser vorkommen, eine der Grundvoraussetzungen für die Entstehung von Leben wie wir es kennen. (mho)