5G-Auktion überspringt Marke von sechs Milliarden Euro

Bei der Versteigerung für die 5G-Frequenzen sind mehr als sechs Milliarden Euro zusammengekommen. Ein Ende der ermüdenden Versteigerung ist nicht in Sicht.

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5G-Auktion überspringt Marke von sechs Milliarden Euro

(Bild: Iaremenko Sergii / Shutterstock.com)

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Bei der Auktion der 5G-Mobilfunkfrequenzen in Deutschland ist die Summe der Gebote am Donnerstagabend über sechs Milliarden gesprungen. Für den Staat wird die Versteigerung damit immer lukrativer. Der will das eingenommen Geld in die Digitalisierung stecken, etwa in den Breitbandausbau mit Glasfaser. Ein Ende der Auktion ist gegenwärtig noch nicht in Sicht. Auf die zwischenzeitlichen Belebung durch einen überraschenden Schachzug von 1&1 Mitte Mai ist danach wieder ein ermüdendes Höherbieten um jeweils einen Block gefolgt.

5G-Auktion überspringt 6 Milliarden Euro (5 Bilder)

Gesamthöhe der Gebote der einzelnen Teilnehmer
(Bild: heise online)

Am 10. Mai hatte 1&1 im 3,6-GHz-Band sechs Blöcke freigegeben und für fünf andere geboten. Damit standen nun 10 MHz zur Verfügung, um die sich davor vor allem die Telekom und Vodafone gestritten hatten. Das hätte theoretisch zu einem schnellen Ende der Auktion führen können – doch die Rechnung ging nicht auf, weil die Wettbewerber nicht mitspielen wollten. Seitdem ist die Versteigerung wieder nur minimal vorangekommen. In Schritten von wenigen Millionen Euro überbietet jeweils ein Anbieter einen anderen auf einem Block pro Runde.

Schwerpunkt: 5G - Das Netz der Zukunft

Bei dem Geschacher um die 10 MHz im 3,6-MHz-Band geht es um mehr als reines Dominanzgehabe der Platzhirsche. Im Hinblick auf den Ausbau von 5G ist es entscheidend, möglichst viel zusammenhängendes Spektrum zu besitzen. Ein Netzbetreiber kann die hohen, im Wettbewerb möglicherweise entscheidenden Bandbreiten der nächsten Mobilfunkgeneration kostengünstiger realisieren, wenn er dafür möglichst viel zusammenhängendes Spektrum zur Verfügung hat. Für jedes MHz, dass ein Netzbetreiber weniger ersteigert, bezahlt er womöglich über Jahre mit höheren Produktionskosten für die Netzbereitstellung.

Insgesamt dauert die Auktion inzwischen so lange wie noch keine zuvor: Seit dem Auftakt am 19. März wurden Runde für Runde immer wieder neue Gebote abgegeben, inzwischen sind die Teilnehmer in Runde 405. Die Versteigerung von 2010 ging nur über 224 Runden, dabei kamen knapp 4,4 Milliarden Euro zusammen. Bei der Auktion von 2015, die über 178 Runden lief, blieb der Zähler am Ende bei knapp 5,1 Milliarden Euro stehen. Doch verglichen mit dem Irrsinn der UMTS-Auktion im Jahr 2000 mit 100 Milliarden D-Mark ist das noch vergleichsweise wenig. Externe Fachleute waren vor Beginn der 5G-Auktion von Einnahmen zwischen drei und fünf Milliarden Euro ausgegangen.

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(mho)