Tastatur beim MacBook Pro 2019: Was Apple mit "neuen Materialien" meint

Das "Butterfly Keyboard" wurde zum wiederholten Mal überarbeitet. Die Änderungen scheinen jedoch recht minimal, wie ein erster Teardown zeigt.

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MacBook-Pro-2019-Tastatur: Was Apple mit "neuen Materialien" meint

Tastaturschalter aus dem MacBook Pro 2019: Neues Metall, neues Nylon.

(Bild: iFixIt)

Lesezeit: 2 Min.

Sind die seit Jahren andauernden Tastaturprobleme beim MacBook Pro 2019 endlich behoben? Apple hatte dies bei der Vorstellung der Neugeräte in der letzten Woche zumindest angedeutet: Man verwende "neue Materialien" für den Kuppelschalter der Tasten, erklärte das Unternehmen gegenüber US-Medien. Was das konkret heißt, hat nun der US-Reparaturspezialist iFixIt herauszufinden versucht. Unter die Lupe genommen wurde bei dem Teardown ein 15-Zoll-Modell.

Das Ergebnis der iFixIt-Untersuchungen: Während die Tastenschalter des MacBook Pro 2018 sich silikonartig anfühlten und milchig aussehen, sind die der neuen Generation durchsichtig, so die Firma. "Mithilfe von Labortests konnten wir den Unterschied bestätigen." Demnach wurde zuvor entweder ein Polyethin oder ein thermoplastisches Polyurethan verbaut, während Apple nun auf schlichtes Nylon setze. Zweite Neuerung: "Die Metallkuppel auf jeder Taste ist ebenfalls leicht verändert – womöglich durch eine neue Oberflächenbehandlung und/oder verbesserte Legierung."

Warum Apple diese Veränderungen vorgenommen hat und ob sie wirklich Verbesserungen bringen, bleibt unklar – das kann nur längere Einsatzzeit demonstrieren. Denkbar wäre, dass Nylon samt neuer Beschaffenheit der Metallkuppel helfen, Wärmeprobleme zu lösen, die dazu führen könnten, dass diese brüchig werden und für Doppelanschläge sorgen. Ein weiteres Problem, Staub unter den Tasten, soll eine weiterhin verbaute Silikonschicht beheben, die schon in den 2018er Modellen steckte.

Weiterhin sahen die Reparaturspezialisten von iFixIt keine großen Neuerungen. "Es scheint technisch sonst keine Änderungen zu geben, die das schlechte Wärmeverhalten und andere Leistungsprobleme früherer MacBook-Modelle adressieren. Kühlkörper und Lüfter sehen so aus, als wären sie vom Vorgängermodell übernommen worden", hieß es.

Die Reparierbarkeit des MacBook Pro 2019 ist schlecht – nur das Trackpad lasse sich leicht und "mit wenig Drama" entnehmen. Prozessor, RAM und SSD sind fest verlötet, das Topcase mit Tastatur, Akku, Lautsprechern und Touch Bar fest verklebt. Weiterhin ist der Touch-ID-Sensor samt On-Knopf wie üblich mit dem integrierten T2-Chip verheiratet, der auf der Hauptplatine sitzt. Geht der Stromschalter kaputt, braucht man unbedingt Hilfe von Apple. Der "Repairability Score" laut iFixIt: 1 von 10 möglichen Punkten.

(bsc)