Business Source License: Auch CockroachDB ändert Lizenzmodell

Wie Redis, MongoDB und Confluent verabschiedet sich CockroachDB vom klassischen Open-Source-Ansatz. Die neue Lizenz gibt es bereits bei MariaDB.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Business Source License: Auch CockroachDB ändert Lizenzmodell
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann
Inhaltsverzeichnis

Cockroach Labs, das hinter der Open-Source-Datenbank CockroachDB stehende Unternehmen, wird in der nächsten Version der SQL-Datenbank die Lizenzvereinbarung ändern. Wie zuletzt einige andere Anbieter von Open-Source-Datenbanken geht das Unternehmen diesen Weg, um Cloud-Service-Anbietern wie Amazon Web Services zu verbieten, eine kommerzielle Version von CockroachDB als Service anzubieten.

Den Ausschlag, nun auf die Business Source License (BSL) zu setzen, gab wohl, dass AWS im März eine eigene Version der Such-Engine Elasticsearch ins Cloud-Portfolio genommen hatte. Die Umsetzung der BSL besagt für CockroachDB, dass Benutzer die Datenbank auf eine beliebige Anzahl von Knoten skalieren können. Sie können sie außerdem verwenden oder in ihre Anwendungen einbetten (unabhängig davon, ob sie diese Anwendungen an Kunden weitergeben oder sie als Service ausführen). Sie können CockroachDB des Weiteren intern als Dienst ausführen. Das einzig nicht Erlaubte ist, eine kommerzielle Version von CockroachDB als Service anzubieten, ohne eine Lizenz zu kaufen.

Diese Einschränkung gilt für drei Jahre nach der Veröffentlichung einer neuen Version, danach greift die bislang gültige und recht liberale Apache-2.0-Lizenz, die das Unternehmen auch bei anderen Open-Source-Projekten nutzt. Die BSL soll im Oktober 2019 eingeführt werden.

Zur Entscheidung für die Business Source License sind die Gründer von CockroachDB nach intensiver Analyse bestehender Open-Source-Business-Ansätze wie Copyleft oder Open Core plus kostenpflichtiger Enterprise-Features beziehungsweise kostenloser Nicht-Open-Source-Komponenten gekommen. Dann hat man nach Modellen mit befristeten Beschränkungen gesucht und wurde bei MariaDB fündig. Die dort genutzte BSL entsprach den Wünschen der CockroachDB-Macher und hat wohl außerdem mit OSI-Gründer (Open Source Initiative) Bruce Perens einen Unterstützer gefunden. Die BSL wird als parametrisierte Lizenz beschrieben, weswegen es ganz bewusst Abweichungen zum Einsatz bei MariaDB geben darf.

Allerdings ist die BSL im Sinne der Definition der OSI keine Open-Source-Lizenz, obgleich der Code CockroachDB für alle weiterhin verfügbar ist, wenn sie denn nicht einen Database as a Service auf Basis von CockroachDB starten wollen. Im entsprechenden Blog-Beitrag von Cockroach Labs gibt es zur Motivation, zum vertiefenden Verständnis und zur Umsetzung der BSL weitere Informationen.

Der Name der SQL-Datenbank verweist ganz bewusst auf das vielbeinige Insekt, das für seine Überlebensfähigkeit bekannt ist. Die auf eine horizontale Skalierung in der Cloud ausgelegte CockroachDB soll Ausfälle einzelner Knoten mit möglichst geringer Latenz abfangen, ohne dass Administratoren eingreifen müssen. Dabei vertraut sie streng auf konsistente ACID-Transaktionen (Atomicity, Consistency, Isolation und Durability). Die verteilte SQL-Datenbank mit einem transaktionalen und konsistenten Key-Value Store lehnt sich außerdem an Google Spanner an – unter den Gründern von Cockroach Labs finden sich auch ehemalige Google-Mitarbeiter.

Siehe dazu auf heise Developer:

(ane)