Smartwatch und Fitnesstracker: Gesundheitsüberwachung macht Nutzer nervöser

Quantified-Self-Ansätze verfolgen mittlerweile immer mehr Menschen. Beim Schlaftracking kann das jedoch negative Konsequenzen haben, meint ein Forscher.

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In Rückenlage schlafende Katze

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Immer mehr Menschen prüfen tagtäglich mit Smartwatch oder Fitnesstracker, ob sie sich auch ausreichend bewegen, setzen Apps zum Schlaftracking ein und schauen kritisch jeden Morgen ihre Daten durch. Ist das womöglich zu viel des Guten? Mit dieser Frage beschäftigt sich Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Fitness- und Selftracking: Segen und Fluch").

So meint ein Schlafforscher aus Großbritannien gegenüber dem Guardian, er habe mittlerweile eine zynische Einstellung zum Tracking entwickelt. Wer müde und wenig erfrischt erwache, habe ein Problem. Wer dagegen gut ausgeruht aus dem Bett steigt und tagsüber wach bleibt, bekomme genügend Schlaf. "Und dann braucht man keine App, um einem das zu sagen." Fallstudien aus den USA haben dem Syndrom, dass Schlaftracking Schlaflosigkeit verursachen kann, sogar einen Namen gegeben: Orthosomnia, also selbst induzierte Insomnie.

Sporttracking muss ebenfalls nicht immer richtig sein. Gibt ein Gerät unerreichbare Ziele vor, um die nächste virtuelle Medaille zu erreichen, kann dies zu Frustrationen und sogar leichten Depressionen frühen. Hinzu kommt, dass die Technik nicht immer mitspielt. Wer seine schwer erkämpfte Kalorien- oder Schrittzahl plötzlich nicht angerechnet bekommt, kann schon dazu geneigt sein, seinen Tracker oder die Computeruhr an die Wand zu werfen.

Zunehmend beliebt sind auch Schummeleien. So gibt es in vielen Ländern mittlerweile Versicherungstarife, bei denen man seine Aktivitätsdaten an die Gesellschaft übermitteln soll, um Rabatte zu erhalten. Doch wie jeder weiß, sind Fitnesstracker nicht unfehlbar. Einfache Geräte ohnehin nicht, aber auch eine teure Apple Watch lässt sich durch schlichtes Hin- und Herschwingen der Hand dazu bringen, angebliche Bewegungen aufzuzeichnen.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)