Analystin glaubt an China-Aufschwung für Apple

Seit längerem ist das Reich der Mitte das Sorgenkind des iPhone-Herstellers. Eine bekannte Finanzexpertin sieht nun Licht am Ende des Tunnels.

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Apple Pay in China

Apple-Laden in China.

(Bild: dpa, Rolex Dela Pena)

Lesezeit: 2 Min.

China ist für Apple nach wie vor ein enorm wichtiger Auslands- und Wachstumsmarkt. Die Verkäufe dort sind jedoch seit dem vergangenen Jahr schwer ins Stocken geraten. Zuletzt kam es sogar zu Boykott-Aufrufen in dem Land aufgrund des Handelsstreits zwischen dem Reich der Mitte und den Vereinigten Staaten. Eine Finanzanalystin hat nun Daten gesammelt, die besagen, dass es in Apples Chinageschäft wieder aufwärts geht. Katy Huberty vom Finanzhaus Morgan Stanley, die den iPhone-Konzern seit Jahren beobachtet, glaubt an ein absehbares Ende der Krise.

So soll die installierte Basis der iPhone-Geräte in China im Mai zum fünften Mal in Folge gewachsen sein – jeweils im Vergleich zum Vorjahr. Aktuell soll Apple einen Marktanteil von 19,5 Prozent haben, ein Plus von 0,51 Prozent. In den Vormonaten ging es im Schnitt sogar um jeweils 1,9 Prozent nach oben. Rückgänge verzeichnete Apple hingegen im Oktober (0,93 Prozent), November (0,8 Prozent) und Dezember (0,85 Prozent) 2018.

"Unserer Ansicht nach führen iPhone-Preissenkungen, eine stärkere Verwendung von Finanzierungsangeboten, niedrigere Umsatzsteuern und ein höheres Verbrauchervertrauen [...] zu erstaunlich stabilen Nachfragetrends", so Huberty in einem Bericht an Aktionäre, der AppleInsider vorliegt.

Diverse Apple-Lieferanten mit Sitz in Taiwan sollen zudem in den letzten drei Monaten ein höheres Umsatzwachstum verzeichnet haben als in dieser Jahreszeit üblich. Die iPhone-Absatzzahlen insgesamt werden sich laut Einschätzung der Analystin jedoch auch im Juni-Quartal weiter verringern, sie erwartet hier ein Minus von 10 Prozent. Im September könnte der Rückgang noch bei 8 Prozent liegen. Auf Geräte umgerechnet wären dies 37 Millionen Einheiten im Juni-Quartal und 43 Millionen im September Quartal. Genaue Werte werden hier wie üblich nicht publiziert – Apple nennt nur Umsätze, keine gelieferten Stückzahlen mehr.

Huberty warnt davor, dass sich Apples Probleme in China wieder verstärken könnten. So bleibt der Handelskonflikt zwischen dem Reich der Mitte und den USA ein Risikofaktor. Die chinesische Regierung könnte zudem dazu übergehen, Apple als Unternehmen direkt zu attackieren – ähnlich dem Beispiel der USA mit Huawei. Allerdings ist der iPhone-Konzern in China aufgrund seiner großen Produktion ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Apple scheint jedoch eine größere Herstellungsverlagerung vorzubereiten.

(bsc)