GitLab verabschiedet sich endgültig von MySQL

Ab der kommenden Version 12.1 entfällt die Unterstützung für die Open-Source-Datenbank MySQL. Anwender erhalten Migrationshilfe auf die Alternative PostgreSQL.

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GitLab 11.6: Einmal Serverless für alle, bitte

(Bild: GitLab)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Die Softwareentwicklungsplattform GitLab wird ab der Version 12.1, die noch in diesem Monat erscheinen soll, auf die Unterstützung für die Open-Source-Datenbank MySQL vollständig verzichten. Nach ersten bereits 2017 angestellten Überlegungen, den Support für MySQL einzustellen, habe GitLab nun endgültig entschieden, sich ausschließlich auf PostgreSQL zu bauen, wie Kenny Johnston, Director of Product bei GitLab, im Blogbeitrag zu der Ankündigung erklärt.

Ausschlaggebend für die Entscheidung seien eine Reihe von Gründen gewesen. MySQL eigne sich nur bedingt für den Einsatz bei der Softwareentwicklungsplattform, wie zahlreiche Merge Requests belegten. So seien beispielsweise verschachtelte Gruppen nicht ohne Performanceeinbußen nutzbar und das Erhöhen der Limits von Spalten nur auf Umwegen möglich, die immer wieder dazu führten, dass MySQL keine Daten mehr speicherte. Versuche, die verschiedenen Einschränkungen von MySQL zu beheben, zogen Johnston zufolge regelmäßig Probleme in der Unterstützung für PostgreSQL nach sich.

Um die Backends beider Datenbanken gleichermaßen nutzen zu können, habe sich GitLab daher stets auf den kleinsten gemeinsamen Nenner beschränken müssen. Ein Beispiel von vielen in diesem Zusammenhang sei der Verzicht auf die PostgreSQL-Funktion LATERAL JOIN zur Optimierung von Dashboard Events, die MySQL gar nicht bietet. Der zusätzliche Aufwand für Workarounds habe nicht nur Entwicklungsressourcen gebunden und damit die Fortschritte bei GitLab verlangsamt, sondern auch das Continuous-Integration-System sei aufgrund der notwendigen doppelten Testläufe für die beiden Backends überlastet worden – was sich ebenfalls in höheren Kosten niederschlage.

Die Entscheidung zum Verzicht auf MySQL und die alleinige Beschränkung auf ein Backend für PostgreSQL sei den GitLab-Verantwortlichen aber leichter gefallen, nachdem sich die Mehrheit der Nutzer bereits auf PostgreSQL verlasse. Den Daten aus Usage Ping zufolge verwenden bereits gut 110 000 GitLab-Instanzen PostgreSQL, während es nur noch circa 1200 für MySQL sind. Letztere entfallen zudem mehrheitlich auf GitLab 11.0 und ältere Versionen. Betroffenen Anwendern bietet ein Migration-Guide Hilfe beim Umstieg auf PostgreSQL im Zuges des bevorstehenden Updates auf GitLab 12.1. Wer das MySQL-Backend weiterverwenden will, soll an älteren GitLab-Versionen festhalten. (map)