AMD Ryzen 3000: Mehr Leistung pro Euro und Takt als Intel Core i-9000

AMDs neue Mainstream-Prozessoren übertrumpfen die Intel-Konkurrenz bezüglich Performance und Effizienz. Von PCIe Express 4.0 profitieren schnellere SSDs.

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Ryzen 3000

(Bild: c't / Christian Hirsch)

Lesezeit: 3 Min.

Die dritten Ryzen-Generation tritt mit bis zu 12 CPU-Kernen, verbesserter Zen-2-Architektur, größerem L3-Cache und effizienterer 7-nm-Fertigung an. Damit schlägt der Ryzen 9 3900X als neuer Spitzenreiter bei Mainstream-Prozessoren den Core i9-9900K. In der Multithreading-Wertung des Cinebench R20 holt AMDs Zwölfkerner mit 7185 Punkten einen Vorsprung von 66 Prozent auf Intel Achtkerner (4313 Punkte) heraus.

Zudem konnte AMD den bisherigen Rückstand bei der Singlethreading-Performance wettmachen: Obwohl der Ryzen 9 3900X mit maximal 4,6 GHz Turbo-Taktfrequenz etwas unter den 5,0 GHz des Core i9-9900K bleibt, liegt er mit 519 zu 512 Cinebench-Punkten gleichauf.

Auch bei der Effizienz überholt Ryzen 3000 Intels Core-i-Prozessoren für Desktop-PCs: Der Achtkerner Ryzen 7 3700X mit 65 Watt Thermal Design Power erreicht ungefähr dieselbe Rechenleistung wie der 95-Watt-Chip Core i9-9900K – und kostet obendrein 140 Euro weniger.

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AMD setzt bei Ryzen 3000 ein Chiplet-Design ein: Die Sechs- und Achtkerner bestehen aus einem mit 7-nm-Technik von TSMC gefertigten CPU Core Die (CCD) sowie einem I/O-Die aus der 12-nm-Fertigung von Globalfoundries. Letzteres enthält Controller für die beiden DDR4-Speicherkanäle sowie für PCI Express 4.0, USB 3.2 Gen 2 (10 GBit/s) und SATA 6G. Beim 12-Kerner und den für September angekündigten 16-Kerner Ryzen 9 3950X sitzt unter dem Heatspreader ein zweites 7-nm-CCD.

Alle PCIe-Lanes der Ryzen 3000 und des High-End-Chipsatzes X570 arbeiten im PCI-Express-4.0-Modus. Von der gegenüber PCIe 3.0 verdoppelten Übertragungsrate von nun 2 GByte pro Lane und Richtung profitieren vor allem NVMe-SSDs. Erste PCIe-4.0-SSDs im M.2-Format schaffen 5 GByte/s.

Das schnellere PCIe-Interface treibt aber die Leistungsaufnahme des X570-Chipsatzes nach oben, weshalb die Mainboard-Hersteller Lüfter auf die X570-Chips schnallen. Zeitgleich mit Ryzen 3000 hat AMD die Gaming-Grafikkarten der Serie Radeon RX 5700 vorgestellt, ebenfalls mit PCIe 4.0 und 7-nm-Transistoren.

Ryzen 3000 (4 Bilder)

Zwölfkerner Ryzen 9 3900X
(Bild: c't / Christian Hirsch)

Die Ryzen-3000-Prozessoren sind ab sofort erhältlich. Günstigste CPU ist der Hexa-Core Ryzen 5 3600 für 209 Euro. Wer PCIe 4.0 nutzen will, muss zudem ein AM4-Mainboard mit X570-Chipsatz kaufen, die mindestens 200 Euro kosten. Die Ryzen 3000 laufen nach einem BIOS-Update auch in Serie-400- und ausgewählten Serie-300-Boards, dort aber nur mit PCIe 3.0.

Der Ryzen 3000 "Matisse" ist der erste x86-Prozessor mit Kernen aus der 7-nm-Fertigung; AMD hat deshalb als Starttermin den 7.7.2019 gewählt. Zudem stellt AMD zwei neue Kombiprozessoren vor: Ryzen 3 3200G und Ryzen 5 3400G. Diese Quad-Core-APUs mit Vega-Grafikeinheiten verwenden noch die ältere Zen+-Architektur. Im Unterschied zu ihren Vorgängern der Serie Ryzen 2000G sind sie in 12-nm- statt 14-nm-Technik gefertigt.

Umfangreiche Benchmarks mit Anwendungen und 3D-Spielen sowie Informationen zur Zen-2-Mikroarchitektur lesen Sie in c't 16/2019, die am 20.7.2019 erscheint.

AMD Ryzen 3000, 7 nm (Matisse), AM4
Name Basis- / Boost-Takt Kerne / Threads L3-Cache PCIe-Lanes* TDP Preis
Ryzen 9 3950X 3,5 / 4,7 GHz 16 / 32 64 MByte 24 × 4.0 105 W ca. 750 € (ab Sept.)
Ryzen 9 3900X 3,8 / 4,6 GHz 12 / 24 64 MByte 24 × 4.0 105 W 529 €
Ryzen 7 3800X 3,9 / 4,5 GHz 8 / 16 32 MByte 24 × 4.0 105 W 429 €
Ryzen 7 3700X 3,6 / 4,4 GHz 8 / 16 32 MByte 24 × 4.0 65 W 349 €
Ryzen 5 3600X 3,8 / 4,4 GHz 6 / 12 32 MByte 24 × 4.0 95 W 265 €
Ryzen 5 3600 3,6 / 4,2 GHz 6 / 12 32 MByte 24 × 4.0 65 W 209 €
AMD Ryzen 3000G mit Vega-GPU, 12 nm (Picasso), AM4
Ryzen 5 3400G 3,7 / 4,2 GHz 4 / 8 4 MByte 16 × 3.0
65 W 159 €
Ryzen 3 3200G 3,6 / 4,0 GHz 4 / 4 4 MByte 16 × 3.0
65 W 106 €
* davon 4 zum Chipsatz

(chh)