Instagram warnt Nutzer vor Account-Schließung

Instagram legt regelmäßig Accounts still – so mancher Nutzer erlebte deshalb beim Login eine böse Überraschung. Künftig will Instagram rechtzeitig informieren.

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(Bild: Ink Drop/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

So mancher Instagrammer, der am Morgen die App öffnete, erlebte eine böse Überraschung: Der eigene Account war plötzlich gesperrt worden. Jetzt hat Instagram seine Regeln geändert: Künftig will die Plattform Nutzern rechtzeitig Bescheid geben, wenn sie kurz vor der Sperrung oder Verbannung stehen. Grund hierfür können etwa allzu freizügige Fotos sein – hier versteht Instagram keinen Spaß. Was erlaubt ist und was nicht, regeln die Gemeinschaftsrichtlinien.

Die Bilderplattform nutzt zur Kontrolle automatisierte Bilderkennung, außerdem schauen sich Mitarbeiter gemeldete Inhalte an und bewerten sie. Bei der Bewertung einzelner Fotos hatte die Plattform in der Vergangenenheit allerdings diverse Male daneben gelegen. Es wurden beispielsweise zahlreiche Bilder von stillenden Müttern gesperrt, auch die Kunst blieb vor Sperrungen nicht verschont. Prominente Opfer der Instagram-Zensur waren etwa Madonna oder Wayne Coyne. Optimal ist die Kontrolle also nicht, was auch Instagram einräumen musste. Die jetzigen Bemühungen sollen für mehr Transparenz sorgen.

Instagram sperrt Accounts, die einen gewissen Prozentsatz an regelwidrigen Inhalten aufweisen. Den neuen Regeln nach sind nun auch Accounts betroffenen, die in einem bestimmten Zeitfenster wiederholt gegen die Richtlinien verstoßen haben. "Diese Änderung wird es uns ermöglichen, unsere Richtlinien konsequenter durchzusetzen", erklärt Instagram in einer Mitteilung.

Zuvor hatte die "Adult Performers Actors Guild" in den USA gedroht, Instagram zu verklagen, berichtet TechCrunch. Der Vorwurf: Die Plattform sperre die Accounts von Pornodarstellern, obwohl sie dort gar keine Nacktheit zeigen. Es sei völlig unklar, warum Instagram diese Konten geschlossen habe, kritisiert die Vereinigung. Auch die Electronic Frontier Foundation (EFF) beanstandet, dass viele Plattformen ihre Nutzer nicht ausreichend über die Gründe einer Sperrung oder Löschung informieren. Instagram & Co. müssten sich mehr Mühe geben, wenngleich es bei den Nutzerzahlen natürlich eine Herausforderung darstellt. Allein Instagram hat inzwischen eine Milliarde Nutzer.

"Dein Account wird vielleicht gelöscht": Instagram informiert Nutzer künftig bereits vor einer möglichen Account-Stilllegung.

(Bild: Instagram)

Künftig bekommen Instagrammer außerdem eine direkte Möglichkeit, Einspruch gegen Moderationsentscheidungen zu erheben. (Das war bisher nur über das Hilfe-Center möglich.) Vorerst können die Nutzer aber nur Entscheidungen anfechten, die mit Nacktheit oder Pornografie zu tun haben, sowie mit Mobbing, Hassrede, Drogen oder Terrorismus. Im Laufe der Zeit will Instagram die Widerspruchsmöglichkeiten aber auf weitere Kategorien ausdehnen. In der App soll die Funktion in den kommenden Monaten zu finden sein. Gibt Instagram einem Einspruch recht, stellt es die betroffenen Beiträge wieder her. (dbe)