Pinterest will Nutzer mit Übungen entspannen

Soziale Medien können stressig sein und traurig machen. Die Fotoplattform Pinterest will deshalb mit neuen Entspannungsübungen helfen.

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Pinterest will Nutzer mit Übungen entspannen

Pinterest will Nutzern helfen, sich zu entspannen – Social Media ist stressig genug.

(Bild: Pinterest)

Lesezeit: 2 Min.

Dass wir in einer hektischen Welt leben, in der alles schnell gehen muss, ist nichts Neues. Neu ist aber, wie Pinterest auf die (gefühlte) Beschleunigung reagiert: Die Bilderplattform führt zunächst in den USA eine Reihe von Übungen ein, die das emotionale Befinden verbessern sollen. Fühlt sich der Nutzer "gestresst, angespannt oder traurig", lassen sich die Aktivitäten direkt in der Pinterest-App ausführen. Der Dienst wird normalerweise dazu genutzt, um viele Bilder zur Inspiration zu sammeln. Die Plattform ist sehr erfolgreich und hat inzwischen mehr als 250 Millionen Nutzer.

Die Übungen hat Pinterest gemeinsam mit Experten von Brainstorm des "Stanford Lab for Mental Health Innovation" entwickelt und sich von "Vibrant Emotional Health" und der "National Suicide Prevention Lifeline" beraten lassen. Die Aktivitäten benötigen unterschiedlich viel Zeit und ermuntern den Nutzer beispielsweise dazu, sich bewusst zu entspannen: "Leg dein Telefon zur Seite und atme fünfmal tief durch." Die App führt die Nutzer auch durch kurze Meditationen, die während einer U-Bahn-Fahrt funktionieren. Pinterest will damit die Einstiegshürde senken und Nutzern schnell helfen.

Die Pinterest-App führt beispielsweise durch Atemübungen.

(Bild: Pinterest)

Bestimmte Suchanfragen aktivieren die neue Funktion: "Die Nutzer sehen einen Hinweis, wenn sie bestimmte Dinge suchen, etwa 'Stress-Zitate', 'Arbeitsanspannung' oder andere Begriffe, die ein schlechtes Gefühl andeuten", erklärt Pinterest. Millionen Suchanfragen würden sich auf die seelische Gesundheit beziehen, weshalb sich die Plattform entschieden hat, die Übungen anzubieten. Pinterest betont, dass diese aber keinesfalls eine professionelle Hilfe ersetzen können. Weiterhin verweist Pinterest Nutzer, die nach Begriffen wie "Suizid", "Selbstverletzung" oder "Bulimie" suchen, an die Telefon-Seelsorge – "Pins" sind keine zu sehen. Auch zu kontroversen Themen wie "vaccination" (Impfung) liefert Pinterest in den USA keine Inhalte mehr aus.

Pinterest verspricht, dass die Aktivitäten und Übungen nicht mit dem Account der Nutzer verbunden sind. "Das bedeutet, dass wir keine Empfehlungen oder Werbebanner anzeigen, die auf der Nutzung der Übungen basieren", schreibt Produktmanagerin Annie Ta. Pinterest würde nicht tracken, wer das neue Angebot verwendet. Alle Aktivitäten würden anonym bei einem Drittanbieter gespeichert. Welcher das ist, verriet die Plattform auch auf Nachfrage nicht, es sei aber ein "renommierter Marktführer". In den kommenden Wochen sollen die Übungen in den Mobil-Apps verfügbar sein – zunächst in den USA, später womöglich für alle "Pinner". (dbe)