Eingehenden HTTP-Verkehr mit Traefik routen

Mit dem Open-Source-Tool Traefik liefert ein Webserver mehr als eine Webseite aus und hört auf unterschiedliche Hostnamen. So richten Sie Traefik schnell ein.

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Eingehenden HTTP-Verkehr mit Traefik routen

(Bild: Albert Hulm)

Lesezeit: 15 Min.
Von
  • Jan Mahn
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Mit Container-Technik wie Docker ist es kein großer Aufwand, mehrere Webdienste auf einer Maschine zum Laufen zu bringen. Selbst ein kleiner virtueller Server oder ein heimischer Raspberry Pi können problemlos mehrere Webseiten ausliefern – zum Beispiel eine Dateiablage für die Familie und einen Blog. Damit hinter einer öffentlichen IP-Adresse verschiedene Seiten antworten, braucht es einen Router für eingehenden HTTP-Verkehr. Im besten Fall übernimmt dieser auch gleich die Beschaffung von TLS-Zertifikaten für die Auslieferung von HTTPS-Seiten, schreibt Logfiles und kümmert sich um Autorisierung der Zugriffe oder filtert zum Beispiel nach IP-Adressen.

Besonders populär sind im Container-Umfeld HTTP-Router auf Basis eines Nginx-Webservers – allen voran der Container "jwilder/nginx-proxy". Er löst jedoch nur genau eine Aufgabe, nämlich das Routen von eingehendem Verkehr. Für die Zertifikatsbeschaffung braucht es einen weiteren Container, für Logging, Autorisierung und Filterung auch. Schnell hat man einen Container-Zoo aus kleinen Diensten von unterschiedlichen Entwicklern, bevor auch nur ein einziger Container mit der eigentlichen Anwendung läuft.

Weitere Docker-Themen

Eine vielseitige und dennoch handliche Lösung ist das Open-Source-Programm Traefik. In einem Container gibt es hier alles aus einer Hand. Traefik ist in der Programmiersprache Go speziell für diese Aufgabe geschrieben, kommt ohne zusätzlichen Webserver aus und fühlt sich in containerisierten Umgebungen zu Hause. Entwickelt wird die Software vom Unternehmen Containous, das sein Geld mit Beratung und Training im Container-Umfeld sowie mit einer Enterprise-Version von Traefik verdient. Die Community hinter dem Projekt ist groß und Kontributoren aus vielen Unternehmen tragen zur Entwicklung bei – Traefik ist kein Spielzeug, sondern Software, die auch in großen Infrastrukturen genutzt wird.