Update des Updates

Fahrbericht: VW Bus T6.1

VW überarbeitet den Bus, hält am Grundkonzept aber fest. Das bestätigt sich auf einer ersten Proberunde, denn ob Transporter oder vollausgestatteter Multivan: Der Fahreindruck im neuen Modell gleicht jenem im Vorgänger

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VW Bus T6.1 15 Bilder
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Von
  • Jürgen Wolff, press-inform
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Das können sich nicht viele Hersteller erlauben, ohne vom Kunden die rote Karte gezeigt zu bekommen: VW überarbeitet ein weiteres Mal den Bus. Wie schon beim Update zuvor ist das kein komplett neues Auto, sondern eher Feinschliff im Detail. Ein erster Fahrbericht zeigt: Viel verändert hat sich nicht.

6.1

Was mit dem legendären T1 1950 begann, ist mittlerweile beim T6 angelangt. VW selbst spricht von ihm ganz unbescheiden als "Bauhaus auf Rädern, seit sechs Generationen eine Ikone". Von der ursprünglichen Knuddeligkeit des "Bulli" allerdings ist mit dem kantigen T3 spätestens seit 1979 nicht mehr viel übrig, 1990 verabschiedete sich VW dann auch vom Heckmotor. Seit 2015 ist der T6 auf dem Markt, damals eigentlich weniger ein komplett neues Modell, denn ein kräftiges Facelift des T5. Nun also bekommt das Facelift ein Facelift – und die Modellbezeichnung 6.1.

Von außen erkennbar ist der upgedatete VW-Bus vor allem am überarbeiteten Design des neuen, deutlich in die Breite gewachsenen und mit zwei verchromten Querstangen verzierten Kühlergrills und am aktualisierten Design der vorderen Stoßfänger. Mehr Arbeit hat VW innen investiert: weniger Knöpfe, mehr Übersichtlichkeit, mehr und größere Ablagen. Dazu reicht die Marke ein neues Kombiinstrument, gegen Aufpreis auch als Display. Wer mag und reichlich zuzahlt, bekommt ein Infotainmentsystem aus dem modularen Infotainmentbaukasten der dritten Generation. Damit ist der Bus dann stets online, sofern die Infrastruktur mitspielt.

Einer der Stärken des VW Busses ist sicher seine Breite an möglichen Konfigurationen. Die kantige Gestaltung des Armaturenbrettes bleibt zwar, doch zwischen der kargen Einrichtung eines Transporters und einem hochgerüsteten Multivan liegen Welten – auch finanziell, wobei ein neuer Bus nie günstig ist. Er wird höchstens etwas weniger teuer. Zumal VW bei den Sonderausstattungen beherzt zugreift. Doch der Verzicht auf Dinge wie eine Standheizung oder die Einparkhilfen will gut überlegt sein, machen solche Details den Alltag doch sehr viel angenehmer.

Scheuert

Auch Kleinigkeiten prägen ein Bild – zum Guten, wie zum schlechten. Zum Guten beispielsweise die gleich vier Haltegriffe im Cockpit, die auch auf üblen Wegen für guten Halt der Passagiere sorgen. Zum Schlechten dagegen die Säule, auf der im T6 der Schalthebel für die Gangwahl thront. Gut in Griffnähe, ja. Aber an dem unnachgiebigen Hartplastik scheuert ständig das rechte Knie. Das ist in vielen Fahrzeugen so – nicht nur von VW. Wann erbarmt sich endlich mal ein Controller, die paar Cent für ein kleines Polster dort freizugeben

Reichlich Platz

Platz hat es im T6 wie schon beim Vorgänger reichlich, die Maße sind identisch. Kopffreiheit vorne wie Hinten, massig Platz für die Knie, fürs Gepäck – das klassische Argument für den VW-Bus. Mit einer „Unterladefunktion“ können lange Gegenstände bis unter den Beifahrersitz geschoben werden, was die normale Ladefläche hinter der riesigen Heckklappe von 2,45 auf 2,8 Meter verlängert. Wem das noch nicht reicht, für den gibt es den T6 auch mit verlängertem Radstand. Die Anhängerlast kann je nach Motorisierung bis zu 2,5 Tonnen betragen.