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Indie-Spiele auf der Gamescom: Viel Abwechslung abseits von Triple-A

Die Indie Arena bietet Abwechslung auf der Gamescom. Zusammen mit Retro-Games und Hochschulprojekten gibt es viele Titel zum Anspielen und Entwickler zum Reden.

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Viele Indies auf der Gamescom

(Bild: Rockfish Games)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Christoph Böttcher

Die Indie Arena ist ein Anziehungspunkt auf der Gamescom: Die schiere Masse an Anspielstationen bietet aus allen Genres etwas zum Ausprobieren, vom kleinen Retro-Jump-'n'-Run bis zum hochpolierten Weltraum-Shooter. Und anders als bei den großen Publishern in den übrigen Hallen können die Besucher in Halle 10 zudem fast alles ausprobieren, ohne dafür lange anstehen zu müssen. Allein im Bereich der Indie Arena Booth sind rund 100 Spiele vertreten. Daneben finden sich noch große Flächen für Retro-Games und Spiele-Projekte von Hochschulen sowie dem Cologne Game House.

Ein grafisches Highlight der Indies findet sich mit Everspace 2 bei Rockfish Games aus Hamburg. Die Fortsetzung wurde auf der Eröffnungsveranstaltung der Gamescom angekündigt, erscheint aber erst im Jahr 2021. Dennoch beeindruckt die Grafik bereits jetzt und kitzelt viel aus der verwendeten Unreal-Engine von Epic heraus. Das Universum von Everspace 2 lässt sich frei bereisen, auf der Messe zeigen die Entwickler aber zunächst nur einen kleinen Ausschnitt daraus.

Spielerisch ist Everspace 2 keine Simulation, sondern eher ein Arcade-Shooter im Weltraum. Dazu kommen Rollenspielelemente: Man sammelt Erfahrungspunkte und das Schiff steigt im Level auf. Zusätzlich lassen die Feinde nach Kämpfen Loot zurück. Das System ist an Diablo und Destiny angelehnt. Obwohl es Roguelike-Elemente wie im Vorgänger gibt, versprechen die Entwickler eine umfangreiche Single-Player-Story. Hinter dem 18-köpfigen Team steht kein Publisher, daher beginnt im September eine Kickstarter-Kampagne zur Finanzierung des Titels.

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Das Cologne Game House, ein Coworking-Space für kleine Entwickler, hat einen eigenen Bereich für die dort ansässigen Teams im Bereich Campus. Das Kölner Team encurio präsentiert dort ihr neues Rollenspielprojekt namens Faith & Honor: Barbarossa. Das RPG wirbt zudem mit historischer Authentizität. Der Spieler übernimmt die Rolle eines jungen Adeligen, den es in die Kreuzzüge zieht. Schauplätze sind daher neben Köln auch das Heilige Land. In der spielbaren Quest geht es beispielsweise um den Aufbruch des Protagonisten nach Jerusalem, worüber sich ein Streit mit dessen Vater entspinnt. Ein Moralsystem soll dabei die Entscheidungen des Spielers einfangen. Zu den Auswirkungen konnte das Team allerdings noch nichts sagen.

Faith & Honor: Barbarossa wirbt mit historischer Authentizität, entsprechend sind die Gesprächspartner am Stand gewandet.

(Bild: heise online / Christoph Böttcher)

Die Steuerung aus der Third-Person-Perspektive ist gewöhnungsbedürftig und lässt sich fast nur mit der Maus bewerkstelligen. In der Erkundung bewegt sich die Figur frei und in Echtzeit zum Punkt, den man mit links angeklickt hat. Die Kamera dreht man mit der gedrückten rechten Maustaste. Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab und lassen sich ebenfalls mit der Maus steuern. Man kann dafür aber auch die WASD-Tasten nutzen. Das Spiel ist noch in einem frühen Stadium und wurde vom Land NRW mit 300.000 Euro gefördert. Das kleine Team besteht aus 4-5 Personen. Einen Veröffentlichungstermin gibt es noch nicht.

Virtuaverse soll ein Old-School-Adventure werden, das zeigt nicht nur die Pixelgrafik. Die Entwickler verzichten wie in den alten Lucas-Arts-Klassikern Zak McKracken und Monkey Island auf eine Hotspot-Anzeige, die alle interaktiven Objekte hervorhebt. Stattdessen sollen die Spieler die Umgebungen genau untersuchen, auch um die vielen versteckten Eastereggs und Anspielungen zu entdecken. Die Steuerung ist allerdings modern gehalten, Aktionsverben am unteren Bildschirmrand fehlen. Stattdessen öffnet sich beim Klick auf Objekte ein Kontextmenü, falls es mehrere Möglichkeiten zur Interaktion gibt.

In Virtuaverse wachen wir mit kaputter Holobrille in unserem abgeschlossenen Appartement auf. Erste Aufgabe: Nach draußen kommen.

(Bild: Theta Division)

Virtuaverse führt den Spieler in eine Cyberpunk-Welt der nicht allzu fernen Zukunft. Der Protagonist wacht zu Beginn in seiner Wohnung auf, die er jedoch nicht verlassen kann. Seine Freundin hat den Türcode geändert und ist getürmt. Zuvor hat sie jedoch noch seine Holobrille zerstört, mit der jeder durch die Welt geht. Dadurch leben allerdings alle Menschen in ihrer eigenen Filterblase, da die Realität für jeden optimiert wird. Hier versprechen die Entwickler tiefgreifende Themen zur modernen Welt und Gesellschaft. Entsprechend wenig wollen sie über die Geschichte verraten. Das Entwicklerteam Theta Division besteht inklusive Publisher aus lediglich vier Personen. Das Spiel soll im Januar 2020 erscheinen.

Impressionen von der Gamescom 2019 (63 Bilder)

In Halle 10 können wie immer Retroklassiker wie Daytona USA gespielt werden.
(Bild: heise online / wie)

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(cbo)