Open-Source-Tool macht Verkehrszählungen einfacher

Wie viele Autos, Fahrräder oder Schafe täglich die Straße nutzen, lässt sich mit der OpenDataCam ermitteln. Das Tool gibt es nun in Version 2.0.

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Eine Hand schiebt im Hintergrund ein Spielzeugauto - im Vordergrund ist das Bild auf einem Tablet zu sehen, wobei das Auto mit einem gelben Rahmen markiert ist.

(Bild: Move Lab)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Die OpenDataCam ist ein Open-Source-Projekt zum Zählen von sich bewegenden Dingen, das für den Einsatz in Städten entwickelt wurde. Die Software der Version 2.0 ist auf Github frei verfügbar. Wer sie selbst einsetzen möchte, braucht noch einen Jetson-Einplatinenrechner von Nvidia und eine Webcam.

Neben Video-Livestreams können auch aufgezeichnete Videodateien ausgewertet werden. Dazu läuft auf dem Board YOLO (You Only Look Once), ein Neuronales Netz für Objekterkennung, über die Bilder. Die gesammelten Daten werden in einer Node.js-App verarbeitet, die außerdem einen Server bereitstellt. Über diesen können die Videos inklusive der erkannten Objekte etwa auf einem Tablet angesehen und ausgewertet werden. Auch der Export der Daten über eine API ist möglich.

Die OpenDataCam ist ein Projekt des Berliner Move Labs, die den Einsatz bisher mit den Jetson-Boards Nano (ab 193,90 €), TX2 und Xavier getestet hat. Die Boards von Nvidia sind für leistungshungrige Anwendungen ausgelegt, besonders im Bereich Künstlicher Intelligenz und Objekterkennung. Alternativ können auch andere Linux-Rechner genutzt werden, sofern ihr Grafikprozessor mit CUDA kompatibel ist, einer Nvidia-Plattform für parallele Berechnungen. Als Kamera reichen eine einfache Webcam von Logitech oder etwa die Raspberry-Pi-Kamera.

Um das Setup draußen nutzen zu können, ist noch ein wetterfestes Gehäuse notwendig. Eine eigene Lösung gibt es von dem Team nicht, die OpenDataCam kann aber in einem Gehäuse der Umwelt-Initiative Naturebytes untergebracht werden, das speziell für Outdoor-Projekte mit Kamera entwickelt wurde. Für die notwendigen Anpassungen beim Einbau gibt es eine Anleitung. Alle weiteren Dateien zum Nachbau stehen ebenfalls im Github-Repository kostenlos zur Verfügung. (hch)