Security? Einfach weglasern

Da macht man sich ungemein Gedanken über die Sicherheit der Welt und der IT im speziellen, und dann reicht ein schon ein Laserpointer, um das alles wieder in die Tonne zu treten

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Zugegebenermaßen klingt das alles ein bisschen wie Science Fiction. Mit Laser lässt sich ein Haus öffnen. Nein, ich sage nicht "Phaser". Klar, die Enterprise kann mit ein wenig Dauerfeuer jedes Haus aufkriegen. In unserem Fall reicht aber ein Laserpoint.

Und das geht so: Man setze sich dazu erst einmal vor ein Haus und warte bis einer der Besitzer vorbeischaut, um mit ihrer/seiner Stimme zum Beispiel die Haustüre zu öffnen. Smart Devices können das mit dem Öffnen, ein einfacher Stimmbefehl wie "Sesam öffne Dich" oder so ähnlich reicht dazu erst einmal. Den nimmt man mit diesem Laser auf, wenn er als Schallwelle auf das Device knallt. Dann spielt man ihn einfach wieder ab, sobald man sich zum Einbruch genötigt sieht und niemand sonst im Hause ist.

Das klingt ein wenig unglaubwürdig, aber scheinbar reagieren manche Mikrophone auf Laserimpulse so wie auf Schallquellen und können deshalb ferngesteuert getriggert werden. So jedenfalls die Behauptung. Da gehen natürlich gleich alle möglichen Filme ab, wenn in Zukunft die empörte Gattin wissen will, warum man in der Browser History schon wieder diese Pornoseiten finden kann, und man sagt einfach sehr locker: "Das war ich nicht, das war der Laser." Oder wenn der Müll wieder nicht rausgebracht wurde, weil die Türe zum Hinterhof nicht aufging. "Der Laser hat sie immer wieder zugesperrt."

Das soll die Gattin erst einmal wiederlegen.

Aber unter uns, wenn das so einfach geht wie mit einem herausgerissenen Auge den Irisscan zu überlisten (ja, wir schauen alle Agentenfilme, wir wissen was gespielt wird, oder?), dann ist das schon ein wenig scary und lässt einen vielleicht doch wieder auf den guten alten Hausschlüssel als Hardware zurückgreifen. Alexa mag ja lustig sein, aber sie taugt vielleicht nicht unbedingt zum Verschließen der Vordertür. Nur zum Bestellen.

Oh Gott, ich darf mir gar nicht vorstellen, was ein lustiger Zeitgenosse mit Laser in der Hand dann alles mit unserem Haushaltsbudget machen könnte, wenn er andauernd ohne mein Zutun (ich schwöre, das war der Laser) täglich eine unglaubliche Menge an Bier für die Hauslieferung bestellt.

Aber keine Bange, es gibt ja heute schon Tools, die zum Beispiel das Klirren von Scheiben bei einem Einbruch erkennen. Wir erinnern uns: Für einen ordentlichen Hauseinbruch reicht es eben auch schon, ein Fenster mit dem Glasschneider aufzumachen. Hoffentlich hört das das Tool auch. Vielleicht rüstet Alexa bald auf und wir werden bald eine Intelligenz im Gerät haben, die sagt: "Moment, an einem Augusttag kommt der Mann doch nie nachts um 2:00 Uhr nach Hause und will die Haustür geöffnet bekommen." Dann ist ja alles wieder gut.

Solange bis wir feststellen, dass nicht genug Bier im Haus war, die Trinktour mit dem besten Freund ein wenig länger dauerte und wir die Nacht draußen verbringen, weil Alexa uns partout so spät nicht mehr ins Haus lassen will.

Security, Sie verstehen.