Deepfakes: Ein Streifzug durch gefälschte Videos

Das Problem der mittels KI manipulierten Filme wird uns noch lange begleiten – die Technik wird immer besser, Veränderungen schwerer zu erkennen. Sieben aktuelle Beispiele.

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Deepfakes: Ein Streifzug durch gefälschte Videos

Das hier ist nicht Boris Johnson.

(Bild: Future Advocacy)

Lesezeit: 3 Min.

Die Manipulation von Bildmaterial galt einst als Job für echte Profis. Das Retuschieren von Fotos per Hand – beispielsweise im Dienste der russischen Revolutionäre oder des nationalsozialistischen Propagandaministeriums – war eine Meisterschaft, für die man ein talentiertes Händchen brauchte.

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Das Faken von Fotos ist jedoch spätestens seit den Neunzigerjahren (fast) kein Problem mehr, als Adobe mit seiner Bildbearbeitungssoftware Photoshop auf den Macs und später den PCs dieser Welt reüssierte. Nun können auch Amateure den digitalen Pinsel schwingen und sich und andere nach Belieben verschönern, hässlicher machen oder mit fremden Federn schmücken.

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Der Videobereich galt lange Zeit als geschützt – einfache Rechner waren nicht schnell genug, um die vielen Einzelbilder zu berechnen, die für gute Fakes notwendig sind. In den letzten Jahren ändert sich das allerdings schlagartig. Maschinelles Lernen und tiefe neuronale Netze erlauben es, das Fälschen zu automatisieren und dennoch überzeugende Ergebnisse zu liefern.

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Und die Techniken entwickeln sich schneller weiter als es einige der weltweit führenden Experten für möglich gehalten hätten, wie Technology Review im Oktober berichtete. So könnten innerhalb von wenigen Jahren perfekte und praktisch nicht nachweisbare Deepfakes möglich sein, sagte Hao Li, ein Deepfake-Pionier und außerordentlicher Professor an der University of Southern California Ende September auf der EmTech-Konferenz in Cambridge.

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In diesem Beitrag finden sie sieben Beispielvideos, die teilweise von Amateuren, teilweise von Forschern und teilweise von Aktivisten stammen. Sie zeigen deutlich, wohin die Reise gehen könnte. So hat die britische Denkfabrik Future Advocacy gleich zwei Videos zu den britischen Wahlen veröffentlicht, in denen die Kandidaten Jeremy Corbyn und Boris Johnson sich gegenseitig zum besseren Ministerpräsidenten erklären.

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Ein Deepfake von Facebook-Chef Mark Zuckerberg sollte wiederum dabei helfen, Nutzer für die Datensammeleien des sozialen Netzwerks zu sensibilisieren. Die Idee der Künstler Bill Posters und Daniel Howe hatte noch einen hübschen Twist: Sie veröffentlichten die Clips auf der Seite der Facebook-Tochter Instagram, wo man sich zuvor dafür entschieden hatte, solche Filme nicht zu verbieten, aber womöglich bei Entdeckung mit einem passenden Label zu versehen, damit die User wissen, womit sie es zu tun haben.

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Dass aber auch allein die Angst vor Deepfakes verheerend sein kann, hat bereits TR-Redakteur Wolfgang Stieler geschrieben, indem er auf die Videobotschaft des Präsidenten von Gabun aufmerksam gemacht hat. Das Video ist echt – oder scheint zumindest echt zu sein.

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Kritiker bemängeln aber den starren Blick des Präsidenten, da wenig Blinzeln (bisher) zu den Erkennungszeichen von Fake-Video gehörte. Doch kann dies auch eine Folge des Schlaganfalls sein, den Ali Bongo erlitten hat. Ein echtes Video wird hier also womöglich zum Fake erklärt, weil wir so viel Angst vor Fakes haben – mit ernsten Folgen. Und das ist erst der Anfang.

(bsc)