Rassismus-Vorwürfe bei Facebook

In einem Memo beklagen sich nicht-weiße Facebook-Mitarbeiter anonym darüber, wie sie in der Firma behandelt werden.

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Rassismus-Skandal bei Facebook

(Bild: Cryptographer/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Till Menzel

In einem Memo, das vergangenen Donnerstag auf der Online-Publishing-Platform "Medium" aufgetaucht ist, beschweren sich farbige Facebook-Angestellte anonym über rassistische Äußerungen ihrer Kollegen. Parallel dazu fand Facebooks Mitarbeiterveranstaltung Black@ statt, für welche hunderte afroamerikanische Angestellte nach Kalifornien gereist sind, um sich auszutauschen und eine Rede von Facebook-Chef Mark Zuckerberg und der Vize-Chefin Sheryl Sandberg über Gleichberechtigung zu hören.

Im Memo ist die Rede von unterschwelligen und offensichtlichen Aggressionen gegenüber den befragten Mitarbeitern. Während sie sich nach außen fröhlich zeigen würden, fühlten sie sich im Inneren traurig und unterdrückt, sagt ein Mitarbeiter dort. Eine andere Mitarbeiterin gibt an, dass ihr bei Meetings das Sprechen verboten werde, da "ihre Meinung nicht erwünscht ist“. Eine Stellungnahme von Facebook zu diesen Vorwürfen gab es bislang noch nicht.

Auch in der für Facebook-Mitarbeiter exklusiven App "Blind“ sollen sich anonyme Beschimpfungen und Anfeindungen gegen farbige Kollegen befinden. In einem Kommentar seien sie etwa als arrogant beschimpft worden, sie würden sich für etwas besseres halten, heiße es dort. Im nächsten Post würden die besagten Mitarbeiter dazu angehalten, doch einfach das Unternehmen zu wechseln.

Bereits vor einem Jahr ging ein ähnliches Problem durch die Medien. Ein ehemaliger Facebook-Mitarbeiter, Mark Luckie, hatte in einem Facebook-Post bemängelt, dass die Zahl der dunkelhäutigen Mitarbeiter und Nutzer in keinem Verhältnis stünden. "In manchen Gebäuden gibt es mehr ‘Black Lives Matter’ Poster als schwarze Mitarbeiter.“. Demnach sei es für Facebook unmöglich, diese Gruppe von Nutzern richtig zu repräsentieren. Zwischenzeitlich wurde der Post gelöscht, er verstoße gegen die Gemeinschaftsrichtlinien. Mittlerweile ist er jedoch wieder verfügbar. (axk)