GitHub-Angestellte protestieren bei Entwicklerkonferenz und kündigen

Weil GitHub Geschäfte mit der US-Zollbehörde ICE macht, demonstrieren Angestellte bei der Hauskonferenz. Auch einige Speaker haben ihren Auftritt abgesagt.

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GitHub-Angestellte protestieren bei Entwicklerkonferenz und kündigen

(Bild: ConMijente auf Twitter)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Merlin Schumacher

Am Morgen des ersten Veranstaltungstags der Entwicklerkonferenz GitHub Universe haben einige Angestellte der Microsoft-Tochter gegen ihren Arbeitgeber demonstriert. Stein des Anstoßes ist dabei GitHubs Geschäftsbeziehung mit der US Einwanderungsbehörde ICE. Diese wird seit einiger Zeit für das Einsperren von Kindern illegaler Einwanderer in Käfigen und der Trennung von deren Familien kritisiert.

Kurz vor der Keynote des CEOs Nat Friedman am ersten Tag der Universe hatten Protestierende einen Käfig mit der Beschriftung ICE vor dem Haupteingang des Veranstaltungsorts platziert. Dabei skandierten die Protestanten "Work with ICE, pay the price" ("Arbeite mit ICE, zahl' den Preis"). Der Käfig wurde kurzfristig vom Sicherheitsdienst entfernt. Unterstützt wurde der Protest von der Arbeitervereinigung Tech Workers Coalition.

Auf Twitter erklärten laut Motherboard mindestens fünf GitHub-Angestellte, dass sie ihre Kündigung eingereicht haben. Auch einige Vortragende haben ihre Teilnahme an der Universe abgesagt. Intern soll es weiterhin große Spannungen geben.

Im Rahmen einer Pressekonferenz nach der Keynote verwies Friedman nochmal deutlich auf das Statement des Unternehmens zu ICE vom Oktober 2019, das auch eine Reaktion auf einen offenen Brief einiger Angestellter an die Unternehmensleitung war. Darin hat das Unternehmen erklärt, dass man lieber auf politischem Weg gegen die "schreckliche Immigrationspolitik" kämpft. Außerdem sei es nicht der richtige Weg, für Störungen in Abläufen von Regierungsorganisationen zu Sorgen. Interessenverbände, die sich für den Schutz von Einwanderern einsetzen, hätten ihm bestätigt, dass das kontraproduktiv sein kann und die Lage weiter verschlechtere.

Hinweis: GitHub hat die Kosten für die Anreise des Autors zur Konferenz in San Francisco übernommen. (mls)