AirPlay-2-Protokoll entschlüsselt – Warten auf Open-Source-Tools

Apples proprietäres Streaming-Protokoll könnte künftig auch auf offiziell nicht unterstützten Geräten laufen. Einem Entwickler glückte das Reverse Engineering.

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Apple HomePod

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(Bild: dpa, Andrea Warnecke)

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Dem Programmiererteam von shairport-sync, einem quelloffenen AirPlay-Audio-Abspieler, der auch Multi-Room-Fähigkeiten hat, ist es laut eigenen Angaben gelungen, das neue AirPlay-2-Protokoll von Apple zu knacken. Das proprietäre Verfahren steht bislang nur dem Konzern selbst und seinen Partnern zur Verfügung.

Wie die Entwickler mitteilen, war es im Rahmen einer Prototypsoftware möglich, AirPlay 2 zum Laufen zu bringen – und zwar inklusive Multi-Room-Unterstützung. Audio-Streams würden "korrekt wiedergewonnen, entschlüsselt und dekodiert".

Der Reverse-Engineering-Erfolg ist aber erst der Anfang eines längeren Prozesses. Der Code in Python sei noch nicht produktionsbereit und die Nutzer benötigten "noch ein bisschen Geduld". Zudem gibt es auch noch ein zweites Projekt, bei dem versucht wird, eine Rust-Implementierung von AirPlay 2 zu entwickeln – womöglich wird diese auch schneller fertig.

Ziel all dieser Versuche ist es, AirPlay 2 auch auf Lautsprecher zu holen, die nicht offiziell von Apple unterstützt werden bzw. deren Hersteller keine entsprechenden Lizenzverträge haben. Die einfachste Methode wäre dann wohl, AirPlay 2 auf Bastelrechner wie den Raspberry Pi zu holen, für den shairport-sync seit längerem bereitsteht.

Apple hatte AirPlay 2 auf mehr externe Geräte denn je verteilt. Neben diversen Lautsprechern ist der Streaming-Standard erstmals auch in Fernsehern verbaut. Dazu gehören auch Modelle des direkten Apple-Konkurrenten Samsung, aber auch von LG oder Sony. Einen AirPlay-2-Port gibt es dementsprechend auch für Android TV, doch Apple legt ihn nicht offen.

AirPlay 2 ist deutlich komplexer als AirPlay 1, das schon 2011 geöffnet wurde. Zu den wichtigsten neuen Funktionen gehören neben stabileren Verbindungen eine direkte Multi-Room-Wiedergabe. Das Angebot an kompatibler Hardware dürfte in den kommenden Monaten weiter wachsen.

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(bsc)