Ab 1. Januar: E-Tretroller sollen Teil der Unfallstatistik werden

In Großstädten sind E-Tretroller fester Bestandteil des Verkehrs, und etliche Menschen sind bereits verunglückt. Wie viele genau, soll jetzt erfasst werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 228 Kommentare lesen
Ab 1. Januar: E-Tretroller sollen Teil der Unfallstatistik werden

(Bild: Leika production/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • dpa

Das Phänomen E-Tretroller soll sich ab 1. Januar auch in der offiziellen Unfallstatistik wiederfinden. Das bestätigte ein Sprecher des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden der Deutschen Presse-Agentur. Zurzeit sei man noch in Kontakt mit den Innenministerien der Länder, die entsprechende Zahlen nach Wiesbaden schicken sollen. Wenn das funktioniere, könne man zum Jahresbeginn erstmals E-Scooter-Unfälle einzeln erfassen.

Bisher tauchen die elektrischen Tretroller laut Bundesamt nur unter der Sammelkategorie "sonstige Fahrzeuge" auf. Die E-Scooter – erlaubt seit dem 15. Juni – seien eine neue "Verkehrsbeteiligungsart", die die Statistiker gern einzeln ausweisen wollten. Das Problem sei allerdings, dass die einzelnen Landespolizeibehörden unterschiedliche Datenbanken nutzen, so das Bundesamt. Wenn die Behörden ihrerseits E-Scooter-Unfälle einzeln im Computer erfassen und dann weiter leiten könnten, stehe dem Start am 1. Januar nichts im Wege.

In den Innenministerien arbeitet man daran. So sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenressorts in Düsseldorf der Deutschen Presse-Agentur: "Die nordrhein-westfälische Polizei bereitet sich technisch darauf vor, Verkehrsunfälle mit E-Tretrollern ab dem 1. Januar 2020 statistisch zu erfassen."

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Besonders Großstädte haben seit Einführung der E-Scooter zahlreiche Unfälle zu verbuchen. Die Polizei Köln hatte jüngst eine Zwischenbilanz gezogen. Demnach gab es zwischen 15. Juni und 18. November 104 Verkehrsunfälle mit 109 Verletzten "unter Beteiligung von E-Scootern". 24 Menschen hätten dabei schwere und 85 leichte Verletzungen erlitten. "89 dieser Verletzten waren Fahrer von E-Scootern. 88 Prozent dieser Unfälle verursachten E-Scooter-Fahrer", so die Polizei. Bei knapp einem Drittel der Unfälle seien Fahrer betrunken gewesen.

Die Verleihfirmen, die E-Scooter in vielen Städten bereitstellen, weisen die Fahrer zumindest auf Gefahren hin. So muss man zum Beispiel bei Voi vor Abfahrt per Klick einige Regeln bestätigen – darunter "Ich weiß, dass Helme großartig sind" oder "Ich werde nicht unter dem Einfluss von Drogen und/oder Alkohol fahren". Der Anbieter Tier mahnt die Fahrer, nicht schneller als die erlaubten 20 km/h unterwegs zu sein – "vor allem, wenn du bergabwärts fährst".

Der E-Scooter-Verleiher Bird hat zum Winter seine 4400 Roller in allen deutschen Städten von den Straßen geholt – aus Sicherheitsgründen. Die Zahl der Unfälle könnte durch Schnee und Eis noch einmal ansteigen. Sichere Zahlen dazu gäbe es erst ab Januar – wenn alles so klappt, wie das Statistische Bundesamt es sich vorstellt. (tiw)