Windows 7 Supportverlängerung: Auch KMU können nun bestellen

Auch für KMU steht nun die Möglichkeit bereit, eine Supportverlängerung für Windows 7 im Rahmen des Extended Security Update Program für 2020 zu bestellen.

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Windows 7 Supportverlängerung: Es kann bestellt werden

(Bild: Friemann/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Günter Born
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Es ist eine hoffentlich hinreichend bekannte Tatsache, dass der Support für Windows 7 SP1 zum 14. Januar 2020 ausläuft. Das Betriebssystem erhält dann letztmalig Sicherheitsupdates und hat das Ende seines zehnjährigen Lebenszyklus erreicht. Ende November 2019 liefen aber laut Statistikdienst netmarketshare noch knapp 27 Prozent der Desktop-Systeme mit Windows 7. Es ist also absehbar, dass diese Maschinen bis Januar 2020 nicht alle auf andere Betriebssysteme umgestellt werden können.

Microsoft hatte bereits Ende 2018 die Möglichkeit einer kostenpflichtigen Supportverlängerung für Firmen bis zum Jahr 2023 ins Spiel gebracht. Unter der Bezeichnung "Extended Security Updates-Program" (ESU) konnten Kunden mit einer Volumenlizenz mit Supportvertrag (Software Assurance) bereits seit dem 1. April 2019 diese Option zum Bezug der erweiterten Sicherheitsupdates über das Volumenlizenz-Center buchen. Für Großkunden mit Abonnements für Windows E5, Microsoft 365 E5 oder Microsoft 365 E5 Security gibt es die Extended Security Updates-Option im Rahmen einer Werbeaktion sogar für das Jahr 2020 kostenlos. Beide Angebote sind realistischerweise aber nur für Großkunden nutzbar.

Kunden aus dem KMU-Bereich (kleine und mittlere Unternehmen) mit einem Rechner oder wenigen PCs bleiben bei den obigen Konstellationen aber außen vor. Daher hatte Microsoft für diese Klientel die Möglichkeit zum Kauf der Supportverlängerung über das ESU-Programm ab dem 1. Dezember 2019 angekündigt. Berechtigt zum Kauf der ESU-Lizenzen sollten alle Systeme mit Windows 7 SP1 Professional und Enterprise sein. Die ESU-Lizenz soll laut Microsoft auch für Einzelsysteme erhältlich sein. Die Abwicklung dieser Käufe überlässt Microsoft dabei seinen Cloud Solution Providern (CSP) im Rahmen des CSP-Programms.

Der Ankündigung Microsofts zum Start des ESU-Verkaufs an KMU ab dem 2. Dezember folgte aber eine längere Durststrecke. Das Unternehmen teilte auf Anfrage nach Preisen und Konditionen im vergangenen Monat mit, dass alles über CSP-Partner abgewickelt würde – dort würden Kunden Preise erhalten.

Von der Handvoll anschließend angefragten CSP-Partner meldete sich eine einzige Firma. Dieser war es bis zum 1. Dezember 2019 nicht möglich, verbindliche Preise und Lieferkonditionen von Microsoft zu erfahren. Daher mussten konkrete Antworten auf Bezugsquellen und Preise offen bleiben. Auch Leseranfragen, die den Autor erreichten, konnten mangels Masse nicht abschließend beantwortet werden. In den USA ist die Lage ähnlich.

Doch mittlerweile liegt nun endlich eine Lösung zu den Windows 7 ESU-Optionen für 2020 vor. Anwender aus dem KMU-Bereich, die einzelne ESU-Optionen für ihre Maschinen benötigen, können diese zum Netto-Preis von 61,53 Euro (in Deutschland Brutto 73,22 €) über die Firma Software-Express ordern. Die Preise für die Folgejahre sind bisher nicht bekannt, werden sich aber signifikant erhöhen.

Der Kauf ist aktuell für Windows 7 Professional und Enterprise möglich. Windows 7 Home wird nicht unterstützt, und vermutlich wird auch Windows 7 Ultimate nicht in das ESU-Programm fallen.

Das ESU-Angebot für Windows 7 bei der Software-Express GmbH.

Der Anbieter hat eine Website eingerichtet, auf der sich nicht nur die ESU-Option bestellen, sondern sich auch zusätzliche Informationen zum ESU-Programm finden lassen. Bei Bedarf ist auch eine Kontaktperson für eine Beratung genannt. Weniger versierte Anwender können eine Remote-Unterstützung zur Installation der ESU-Lizenzen buchen.

Aktuell sammelt Software-Express Details zum Enterprise Agreement und für das Open License-Programm und will diese Angebote rasch verfügbar machen. Diese Varianten sind aber für Kleinunternehmen und den Mittelstand eher weniger interessant.

Damit liegen die bisher fehlenden Informationen vor und Windows 7-Nutzer aus dem KMU-Bereich können die Supportverlängerung rechtzeitig ordern. Der Anbieter hat zudem bestätigt, dass das Angebot deutschlandweit gilt. Kunden aus Österreich und der Schweiz sollten ggf. anfragen, ob ein Bezug möglich ist.

Wer die Windows Security Essentials (MSE) von Microsoft als Virenschutzlösung einsetzt, sollte aber diese Ausführungen zum Supportende beachten und im Januar 2020 auf eine alternative Antivirus-Lösung umsteigen. (tiw)