Intels HDCP-Chiffrierung geknackt?

Ein Kryptographie-Experte behauptet, den DVI-Kopierschutz HDCP geknackt zu haben. Er will aus Angst vor den rechtlichen Folgen seine Ergebnisse jedoch nicht veröffentlichen.

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Von
  • Lars Bremer

Der niederländische Kryptographie-Experte Niels Ferguson behauptet, Intels HDCP-Kopierschutz geknackt zu haben. Bei der "High-bandwith Definition Content Protection" handelt es sich um ein Hochgeschwindigkeits-Hardware-Chiffrierverfahren für die digitale Videoschnittstelle DVI, welches verhindern soll, dass ein Benutzer das Interface zu illegalen Kopierzwecken anzapft.

Auf der HAL 2001 hatte der anerkannte Experte Ferguson bekannt gegeben, dass er mit vier Computern und 50 Displays nur zwei Wochen gebraucht habe, um den Master-Schlüssel zu finden. Wenn dieser Schlüssel bekannt würde, verlöre HDCP jede Schutzfunktion, weil damit jeder beliebige andere HDCP-Schlüssel zu generieren sei. Er habe seine Ergebnisse und die Entscheidung, diese nicht zu publizieren, an Intel übermittelt. Obwohl der Konzern ihn nicht mit einer Klage bedroht habe, sei eine Veröffentlichung zu riskant, schreibt Ferguson auf seiner Homepage und verweist auf das US-Gesetz "Digital Millennium Copyright Act" (DMCA) und die rechtlichen Fährnisse um den SDMI-Hack.

Intel sieht das alles gelassener. Es hätten schon einige Leute behauptet, HDCP geknackt zu haben, beweisen konnte das jedoch noch niemand, sagte Sprecher Oswalt gegenüber Securityfocus, wollte aber Fergusons Entscheidung, seine Ergebnisse zurückzuhalten, nicht kommentieren. (lab)