Aufnahme- und Bildbearbeitungstechnik: Mehr Tiefenschärfe mit Focus-Stacking

Für schärfere Makro-Fotos: Beim Focus-Stacking kombinieren Sie mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichem Fokuspunkt. Wir stellen Praxis und Zubehör vor.

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Tiefenschärfe erweitern mit Focus-Stacking

Hier wurden 30 Einzelfotos mit Zerene Stacker verrechnet. Erstaunlicherweise sind Strichspuren von fallenden Regentropfen erhalten, die im Moment der Aufnahme in der scharfen Zone fielen. Sie hätten eigentlich auch als unscharf herausgerechnet werden müssen.Canon EOS RP mit Canon EF 100 mm Macro IS USM I f/8.0 I Einzelfoto aus einer Bracketing-Serie

Lesezeit: 25 Min.
Von
  • Thomas Gade
Inhaltsverzeichnis

In der Porträtfotografie ist wenig Tiefenschärfe erwünscht, um das Motiv vor einem unscharfen Hintergrund freizustellen. In der Makro- oder auch in der Produktfotografie stört eine schmale Schärfeebene dagegen. Dabei ist sie fast unvermeidbar, denn: Je kürzer die Distanz, desto geringer die Schärfentiefe. Beim Abbildungsmaßstab von 1:1 beträgt sie nur einige Millimeter und verkürzt sich bei stärkerer Vergrößerung noch mehr. Abblenden kann dann nur noch begrenzt helfen.

Die nötige Technik, um den Schärfebereich auszudehnen, heißt Focus-Stacking. Dafür werden nacheinander mehrere Fotos mit unterschiedlichen Fokuspunkten aufgenommen. Die Aufnahmen enthalten jeweils nur kleine, sich überlappende, scharfe Bereiche. Eine Software errechnet aus dem Bilderstapel ein Foto mit größerer Schärfentiefe. Möglich ist das beispielweise mit den Programmen Adobe Photoshop, Zerene Stacker und Helicon Focus.

Damit die Bilder weitestgehend deckungsgleich sind, dürfen sich die Motive nicht bewegen und die Kamera gehört auf ein Stativ. Die Methode bringt die besten Ergebnisse daher vor allem in der Makro- / Mikrofotografie und beim Fotografieren von Produkten sowie in der Architekturfotografie.