Doom Eternal: Harter Crunch trotz Release-Verschiebung

Der Shooter Doom Eternal entstand unter heftigem Crunch, sagt ein Entwickler. Selbst die Release-Verzögerung habe daran nicht viel geändert.

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Doom Eternal: Harter Crunch trotz Release-Verschiebung

(Bild: Bethesda)

Lesezeit: 2 Min.

Für Doom Eternal haben die Entwickler von id Software zahlreiche Überstunden geschoben. Das sagte Producer Marty Stratton dem Videospielmagazin VG 247. In der Branche werden extreme Arbeitszeiten für die Entwicklung von Videospielen als "Crunch" bezeichnet.

"Wir haben den Großteil des vergangenen Jahres heftig gecruncht", sagte Sutton im Gespräch mit VG 247. Die verschiedenen Abteilungen hätten sich mit ihren Überstunden abgewechselt. Auch die Release-Verschiebung von Doom Eternal habe nicht geholfen: "Manchmal ist es so, dass wir zusätzliche Zeit bekommen, aber trotzdem crunchen, weil wir unser Spiel einfach noch besser machen wollen." Zwar verringere die zusätzliche Arbeitszeit den Druck auf die Entwickler, aber sie sei auch Motivation, mehr Spielelemente so gut wie möglich zu gestalten. Doom Eternal war im vergangenen Oktober von November 2019 auf März 2020 verschoben worden.

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Stratton schiebt die Überstunden mit seinen Aussagen auf die Eigeninitiative der id-Mitarbeiter. "Wir versuchen wirklich, die Zeit und das Leben unserer Entwickler zu respektieren. Wir haben sehr engagierte Entwickler, die sich in vielen Fällen einfach dazu entscheiden, zu arbeiten." Die Strategie, Crunch als Nebeneffekt von engagierter Arbeit darzustellen, ist nicht neu: Rockstar-Manager Dan Houser argumentierte ähnlich, als sein Studio für exzessive Arbeitszeiten bei der Entwicklung von Red Dead Redemption 2 in der Kritik stand. Derartige Aussagen verschleierten Management-Fehler, die Cruchtime zur Standard-Praxis machen, kritisiert das Branchenmagazin Gamasutra. Im Fall von Rockstar Games hatten Entwickler teilweise hundert Stunden pro Woche gearbeitet.

Crunch gilt als unglückliche Realität in der Spieleentwicklung, weil viele Games unter enormem Zeitdruck entstehen. Gerade die letzten Wochen vor der Veröffentlichung sind für Entwickler extrem stressig. Selbst nach Release kann die hohe Arbeitsbelastung weitergehen: Bei vielen Spielen müssen nachträglich Patches veröffentlicht werden, die Bugs entfernen, für die vorher keine Zeit mehr war. Für die betroffenen Entwickler sind solche intensiven Arbeitsphasen, die sich teilweise über Monate erstrecken können, eine enorme Belastung. Auswirkungen reichen von Depression über Angstzustände bis hin zu körperlichen Schmerzen.

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(dahe)