Coronavirus-Ausbruch: Apple warnt vor negativen Folgen fürs Geschäft

Nahezu die ganze Produktion des iPhone-Herstellers befindet sich in China – und große Teile der Supply Chain sowieso. Die Epidemie könnte den Umsatz dezimieren.

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Tim Cook

Apple-Boss Cook hier bei einem Besuch in einer Fertigung von Foxconn in China.

(Bild: dpa, Bowen Liu/Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Bei Apple befürchtet man Schwierigkeit in seiner chinesischen Lieferkette, die durch das neue Coronavirus ausgelöst werden könnten. Das räumte Konzernchef Tim Cook am Dienstagabend zur Bekanntgabe der Quartalszahlen des iPhone-Herstellers ein.

Einige Betriebe befänden sich in der besonders betroffenen Region rund um die Stadt Wuhan, sagte Cook in einer Telefonkonferenz. Es gebe aber "alternative Quellen" für ihre Produkte. Unklar sei allerdings die weitere Entwicklung bei anderen Zulieferern, für die die übliche Auszeit zum chinesischen Neujahrsfest zum Teil um eine Woche verlängert worden sei.

Der Konzern habe einen Apple Retail Store in China geschlossen und Reisen von Mitarbeitern in das Land reduziert, sagte Cook. Auch einige chinesische Einzelhandels-Partner hätten Geschäfte geschlossen oder die Öffnungszeiten verkürzt und in die Läden kämen weniger Käufer.

Die Unsicherheit rund um das Coronavirus sei der Grund dafür, dass bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal eine ungewöhnlich breite Spanne von 63 bis 67 Milliarden US-Dollar gewählt worden sei, sagte Apple-Finanzchef Luca Maestri. Das ist in jedem Fall ein deutliches Plus im Vergleich zu den 58 Milliarden Dollar Umsatz im Vorjahresquartal.

Die Gesamtzahl der weltweit bekannten Erkrankungen ist inzwischen auf mehr als 4500 gestiegen, betroffen ist weiterhin vor allem die zentralchinesische Provinz Hubei mit der Metropole Wuhan, in der 11 Millionen Menschen leben. Die Regierung in Peking hatte in den vergangenen Tagen drastische Maßnahmen ergriffen: In der Provinz wurden 45 Millionen Menschen weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Flüge sowie Fern- und Nahverkehr wurden gestoppt. Eine schützende Impfung oder eine spezielle Therapie zur Behandlung der neuartigen Lungenerkrankung gibt es nicht. (mit Material der dpa)

[Update 29.01.20 9:23 Uhr:] Foxconn, Apples größter Auftragsfertiger in China, teilte gegenüber US-Medien mit, man kommentiere zwar seine "spezifischen Produktionspraktiken" nicht, könne aber "bestätigen, dass wir Mittel zur Verfügung haben, um sicherzustellen, dass wir alle globalen Herstellungsverpflichtungen wahrnehmen können". (bsc)