Neuer EU-Vorstoß für einheitliche Ladegeräte für Handy & Co

Das Europaparlament drängte darauf, nun will die EU-Kommission sich mit dem Thema einheitlicher Ladegeräte für Mobilgeräte befassen.

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Neuer EU-Vorstoß für einheitliche Ladegeräte für Handys

(Bild: Perutskyi Petro/Shutterstock.com)

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Die EU-Kommission will einen neuen Vorstoß für einheitliche Handy-Ladegeräte unternehmen. Dies kündigte die Brüsseler Behörde am Mittwoch in ihrem Arbeitsprogramm für 2020 an. Die Initiative entspricht den Wünschen des Europaparlaments.

Abgeordnete hatten vor zwei Wochen mehr Druck auf die Elektronikindustrie gefordert. Einheitliche Ladekabel sollen nicht nur Verbrauchern das Leben erleichtern, sondern auch den Elektronikschrott verringern. Die Anschlüsse sollen demnach für Handys, Tablets, E-Bookreader und andere Geräte passen.

Der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber erinnerte am Mittwoch daran, dass die EU schon seit zehn Jahren versuche, Gerätehersteller zu einem freiwilligen einheitlichen Standard für Ladestecker zu bewegen. "Einzelne Anbieter wie Apple haben allerdings kein Interesse an einem gemeinsamen Modell", kritisierte er.

Das Parlament werde diese Woche eine Aufforderung an die Kommission richten, ihren Vorschlag bis Juli vorzulegen. Als Übergangslösung schlug Ferber vor, dass Apple einen kostenlosen Adapter zur Verfügung stellt. Durch alte Ladekabel fallen nach Angaben des Europaparlaments jährlich in der EU rund 51.000 Tonnen Elektroschrott an.

Apple wendet sich schon seit langem gegen einheitliche Ladegeräte. Vorige Woche hatte der iPhone-Hersteller erklärt, eine verpflichtende Vorgabe durch die EU-Kommission wäre innovationsfeindlich und würde "Nutzern in Europa sowie der Wirtschaft insgesamt schaden. Eine erzwungene Abschaffung der Lightning-Schnittstelle würde zudem "mehrere hundert Millionen aktive Geräte und Accessoires beeinträchtigen" und für eine "beispiellose Müllmenge" sorgen.

Handy-Hersteller, darunter Apple, hatten sich erstmals 2009 freiwillig auf Micro-USB als eine gemeinsame Ladelösung in Europa geeinigt. Für das iPhone bietet Apple seitdem einen Micro-USB-Adapter für die eigenen proprietären Schnittstellen an. Beim iPhone 11 Pro legt der Hersteller erstmals ein USB-C-Netzteil und ein USB-C-auf-Lightning-Kabel bei. Einen direkten Adapter von USB-C-Stecker auf Lightning-Port gibt es bislang nicht. (Mit Material der dpa) /

[UPDATE, 29.01.2019, 15:00]

Absatz zu Apple geändert und sowie Informationen zur Herstellereinigung von 2009 ergänzt. (axk)