Phishing: Puerto Rico verliert über E-Mail-Betrug 2,6 Millionen US-Dollar

Betrügern ist es gelungen, sich von einer staatlichen Firma in Puerto Rico 2,6 Millionen US-Dollar zu beschaffen. Das klappte über eine Phishing-Mail.

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Phishing: Puerto Rico verliert über E-Mail-Betrug 2,6 Millionen US-Dollar

(Bild: Pavel Ignatov/Shutterstock.com/heise online)

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Die Regierung von Puerto Rico hat über einen Phishing-Betrug 2,6 Millionen US-Dollar (2,4 Millionen Euro) verloren und das erst Wochen später herausgefunden. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, hat der Finanzchef der staatlichen Industrial Development Company das am Mittwoch der Polizei gemeldet. Das in der betrügerischen E-Mail verlangte Geld sei bereits am 17. Januar überwiesen worden. In der Mail habe es geheißen, dass sich ein Bankkonto für Überweisungen geändert habe, offenbar erfolgte daraufhin die Überweisung. Erst Anfang dieser Woche sei der Betrug aufgefallen und an das FBI gemeldet worden.

Wie genau der Betrug nun aufgefallen ist, habe die Polizei nicht mitgeteilt und auch nicht erklärt, ob es personelle Konsequenzen gegeben hat, heißt es bei AP. Inwiefern der Betrieb der staatlichen Agentur von dem Geldverlust betroffen ist, sei auch nicht erläutert worden. Der Chef der Firma, die Unternehmer auf die Insel locken soll, habe lediglich versichert, dass eine interne Untersuchung eingeleitet worden ist. Außerdem werde versucht, das Geld wiederzubekommen: "Das ist eine sehr ernste Situation, extrem ernst", zitiert AP Manuel Laboy.

In Puerto Rico ist das Eingeständnis demnach auf heftige Kritik gestoßen. Die zu den Vereinigten Staaten von Amerika gehörende Insel steckt in einer langen Wirtschaftskrise, jüngst verschlimmert durch die Verwüstungen des Hurrikans Maria. Hilfe aus den USA wurde danach immer wieder als unzureichend kritisiert. Während die Bevölkerung 2019 mit Massenprotesten gegen die lokale Misswirtschaft den Gouverneur aus dem Amt jagte, sorgt US-Präsident Donald Trump wiederholt persönlich für Reduzierungen von finanziellen Hilfen. Der nun öffentlich gewordene Millionenverlust sorgt auch deswegen für besonders heftige Kritik. (mho)