KI-Hilfe für autistische Kinder: Maschinenlern-System als individueller Therapeut

Intensive Betreuung kann Autismus-Symptome mildern, ist aber teuer – mit künstlicher Intelligenz könnten bald Roboter statt menschlichem Personal dabei helfen.

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Maschinenlern-System als individueller Therapeut für autistische Kinder

(Bild: National Science Foundation)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Autismus lässt sich nicht heilen, aber mit intensiven Therapien abmildern. Die allerdings sind teuer und zeitaufwendig, wenn dabei menschliches Personal im Spiel ist, weshalb intensiv an Möglichkeiten geforscht wird, die Betreuung zumindest teilweise Maschinen zu überlassen. Ein Maschinenlern-System, das mittels künstlicher Intelligenz auf die Eigenheiten jedes Patienten eingeht, hat laut einer Studie jetzt gute Ergebnisse gezeigt. Das berichtet Technology Review online in "KI-Hilfe für autistische Kinder“.

Die Teilnehmer an der Studie wurden regelmäßig gebeten, auf dem Touchscreen-Tablet eines Heimroboters Mathematik-Spiele mit Weltraum-Bezug zu spielen. Der Roboter gab Rückmeldungen dazu und mit der Zeit wurde das Spiel mit Hilfe eines Algorithmus für Verstärkungslernen personalisiert. Dazu wertete das System Audio- und Video-Daten zum Beispiel aus Dialogen und Augenkontakten der autistischen Kinder bei Interaktionen mit dem Roboter aus. Auf dieser Grundlage sollte es erkennen, ob die Patienten bei bestimmten Aktivitäten motiviert sind. Bei Tests konnte das System die Motivation von Kindern zu 90 Prozent korrekt beurteilen, obwohl die Daten verrauscht und bei den Teilnehmern höchst unterschiedlich waren.

Inhaltlich lag der Schwerpunkt des Spiels auf Mathematik, doch sein Hauptzweck bestand darin, den Kindern grundlegende soziale Fähigkeiten beizubringen. Beispielsweise sollten sie lernen zu erkennen, wann sie mit Sprechen an der Reihe sind und wann der Roboter, und Augenkontakt aufzunehmen. Vor und nach jeder Intervention wurden die Fähigkeiten der Kinder von Verhaltenstherapeuten beurteilt, um mögliche Verbesserungen zu dokumentieren. Wichtig dabei: Anders als die meisten anderen Studien fand diese über einen langen Zeitraum von einem Monat und im häuslichen Umfeld der jungen Patienten statt.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)