Media Markt / Saturn: Dachgesellschaft Ceconomy will Staatshilfe beantragen

Der Dachkonzern der Elektronikmärkte Media Markt und Saturn will einen KfW-Kredit aufnehmen. In der Coronakrise ist das Unternehmen in Schwierigkeiten geraten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 157 Kommentare lesen
Ceconomy: Dachgesellschaft von Media Markt und Saturn will Staatshilfe beantragen

(Bild: Ceconomy)

Lesezeit: 2 Min.

Der Elektronik-Handelskonzern Ceconomy AG befindet sich wegen der Einschränkungen im Zuge der Virusepidemie in Schwierigkeiten und will einen staatlichen Hilfskredit aufnehmen. Das Düsseldorfer Unternehmen, das die Ketten Mediamarkt und Saturn betreibt, bestätigte gegenüber Bloomberg die Entscheidung, einen Kredit von der staatlichen KfW-Bank aufnehmen zu wollen.

Nach einer anonymen Quelle von Bloomberg gebe es Verhandlungen über ein Hilfspaket von ca. 2 Milliarden Euro. In einem möglichen Szenarium könnte die staatliche Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ungefähr 80 Prozent der Summe bereitstellen und Geschäftsbanken den Rest, wobei Ceconomy auch nur einen Teil des Geldes in Anspruch nehmen könnte. Die Zusammensetzung des Hilfspakets und ein Zeitrahmen seien jedoch noch Gegenstand laufender Gespräche.

Derzeit sind wegen der Coronavirus-Epidemie alle Filialen des Konzerns – wie ein Großteil der Geschäfte in sämtlichen Bundesländern auch – geschlossen. Ceconomy sagte gegenüber Bloomberg, man ergreife alle notwendigen Maßnahmen, um die eigene Geschäftstätigkeit zu sichern und zugleich die Verbreitung der Krankheit Covid-19 einzudämmen. Der KfW-Kredit sei eine Maßnahme neben Kostensenkungen und anderen Schritten; weiter kommentierte das Unternehmen dies jedoch nicht.

Ceconomy steht im Geschäftsbereich des Unterhaltungselektronik-Einzelhandels stark unter Druck von Wettbewerbern wie dem Onlinehändler Amazon. Im April 2019 entließ das Unternehmen im Rahmen einer 'Verschlankung' 500 Mitarbeiter. Im vergangenen Oktober musste der bisherige Chef Jörg Werner nach nur 7 Monaten wieder aufhören, da es "unterschiedliche Auffassungen" über die Führung des Unternehmens gab. (tiw)