Telefónica O2: Wachstum dank steigender Datennutzung

Der Netzbetreiber verzeichnet ein spürbares Umsatzplus und führt das vor allem auf den wachsenden Datenhunger seiner Mobilfunkkunden zurück – auch wegen Corona.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen
Telefonica Deutschland

(Bild: dpa, Sven Hoppe/dpa)

Lesezeit: 3 Min.

Telefónica Deutschland (O2) verzeichnet im ersten Quartal 2020 einen Umsatzzuwachs, der unter anderem auf die deutlich angestiegene Datennutzung im Mobilfunknetz zurückzuführen ist. Der Gesamtumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresabschnitt um 3,8 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis legte um 1,6 Prozent auf 532 Millionen Euro zu.

Unterm Strich bleibt wegen hoher Abschreibungen infolge der Netzintegration weiter ein Verlust, den das Unternehmen aber weiter eindämmen konnte. Nach einem Minus von 107 Millionen Euro im Vorjahr steht für das erste Quartal des Geschäftsjahres nun ein Verlust von 44 Millionen Euro in den Büchern. Telefónica befindet sich seit der E-Plus-Übernahme im Jahr 2014 wegen hoher Abschreibungen auf die Netze und den gezahlten Aufpreis nahezu durchgehend in den roten Zahlen.

Getrieben wurde der Umsatz vor allem durch das Mobilfunkgeschäft, das um 2,4 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro wuchs. Dabei stieg die Anzahl der Mobilfunkanschlüsse im O2-Netz bei 227.000 neuen Vertragskunden um 734.000 auf 43,65 Millionen. Zudem spricht das Unternehmen von der "Tendenz der O2 Kunden, auf Tarife mit höherem Datenvolumen umzusatteln". Im Vergleich zum Vorjahresquartal sei das Verkehrsvolumen im Netz um 63 Prozent auf 314.000 Terabyte gestiegen.

Auch der Umsatz mit Smartphones und anderen Endgeräten legte um knapp 8 Prozent auf 339 Millionen Euro zu. Im Festnetzgeschäft konnte Telefónica ebenfalls wachsen, hier verzeichnet das Unternehmen ein Plus von 6 Prozent auf 193 Millionen Euro. Telefónica Deutschland hat 2,3 Millionen Festnetzanschlüsse geschaltet, davon knapp 1,7 Millionen mit VDSL.

In den kommenden Jahren will das Unternehmen 4 Milliarden Euro in den Netzausbau investieren. Beim Ausbau des mobilen 4G-Netzes (LTE) hatte die Bundesnetzagentur Telefónica zuletzt noch große Lücken bescheinigt – insbesondere an ICE-Strecken und Autobahnen, aber auch in mehreren Bundesländern. Die Behörde drohte Bußgelder für den Fall an, dass der Netzausbau nicht schnell genug nachgeholt wird.

"Wir sind entschlossen, die 4G-Lücken zu schließen und die wichtigen Zwischenschritte im Juni und September zu erreichen", sagte CEO Markus Haas am Montag in einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen. Das Management bestätigte die Mitte Februar gesetzten Ziele: Für 2020 hat Telefónica Deutschland eine unveränderte bis leicht positive Umsatzentwicklung in Aussicht gestellt. Das operative Ergebnis soll ebenfalls wieder weitgehend unverändert bis leicht positiv ausfallen. (mit Material der dpa) / (vbr)