Nintendo zieht gegen Verkäufer von Switch-Hacks vor Gericht

Nintendo hat Verkäufer von Hacks verklagt, mit denen sich Switch-Konsolen hacken lassen. Die Klagen sollen auch präventiv wirken.

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Nintendo zieht gegen Verkäufer von Switch-Hacks vor Gericht

(Bild: Nintendo)

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Nintendo hat Klagen gegen die Betreiber mehrerer Webseiten eingereicht, die Hacks für die Nintendo Switch verkaufen. Das japanische Spieleunternehmen fordert von den Anbietern, den weiteren Verkauf von Hacks für die Spielekonsole zu unterlassen. Außerdem sollen sie Schadensersatz für jedes verkaufte Hack-Kit zahlen.

Beide Klagen hat Nintendo am vergangenen Freitag in den USA eingereicht. Die erste Klage richtet sich ausschließlich gegen die Webseite "Uberchips", die zweite gegen mehrere vergleichbare Webseiten. Die Klageschriften liegen dem US-Spielemagazin Polygon vor.

Alle verklagten Webseiten verkaufen laut Nintendo USB-Kits, mit denen sich ein manipuliertes Betriebssystem auf die Nintendo Switch installieren lässt. Konkret geht es um das "SX Pro" der Hacker-Gruppe "Xecuter", das für etwa 50 US-Dollar gehandelt wird. Damit können Nutzer laut Nintendo raubkopierte Spiele von einer Speicherkarte ausführen. So entstehen sowohl Nintendo als auch den Entwicklern von Switch-Videospielen Schäden, heißt es in den Klageschriften.

Die Hacker-Kits funktionieren ausschließlich auf Nintendo-Konsolen, die vor Juni 2018 hergestellt wurden. Sie nutzen einen Fehler in den eingebauten Tegra-CPUs aus, der nicht per Software-Update behoben werden kann. Versionen der Switch, die nach Juni 2018 auf den Markt kamen, haben ein überarbeitetes Chipset ohne den Exploit. Sie sind bis heute nicht hackbar. Xecuter, das Team hinter dem SX-Pro-Hack, bereitet laut Nintendo derzeit aber die Veröffentlichung einer neuen Version vor, die auch auf aktuellen Switch-Modellen sowie der Switch Lite funktioniert.

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Diese neuen Hacks befinden sich der Klageschrift zufolge bereits auf den verklagten Webseiten im Vorverkauf. Mit den juristischen Maßnahmen will Nintendo also auch die Verbreitung aktualisierter Hacks verhindern. Die Verfügbarkeit der neuen Hacks stehe unmittelbar bevor, schreibt Nintendo in der Klageschrift. Sie seien bereits hunderte Male vorbestellt worden. Hack-Kits von den verklagten Webseitenbetreibern sollen beschlagnahmt und zerstört werden, fordert Nintendo weiterhin.

Das Unternehmen ist bekannt dafür, hart gegen die Hacker- und ROM-Szenen vorzugehen. Immer wieder verklagt Nintendo Betreiber von Webseiten, die nicht autorisierte Soft- und Hardware vertreiben.

(dahe)