Schwarzweiß-Workshop II: Bildbearbeitung für Fotos im Fine-Art-Stil

Mit der Nachbearbeitung verstärken Fotografen Bildgestaltung und -wirkung. Bei Schwarzweiß-Fotos bieten besonders viel Potenzial. Ein Tutorial für Lichtbildner.

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Schwarzweiß-Workshop II: Bildbearbeitung für Fotos im Fine-Art-Stil
Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Ronny Behnert
Inhaltsverzeichnis

Das Beispielbild (siehe Artikelaufmacher), an dem ich die Grundzüge meiner Bildbearbeitung demonstrieren möchte, zeigt ein Bürogebäude. Die strukturierte Fassade wirkt bereits sehr monochrom. Mein Ziel ist es, die Grautöne möglichst grafisch darzustellen. Dafür benötige ich sehr präzise Verläufe, die ich mit Adobe Photoshop erstelle. Für ausgewogene Grautöne und klare Lichtakzente habe ich zusätzlich das Plug-in Silver Efex Pro installiert. Für die Raw-Entwicklung setze ich Adobe Lightroom ein.

Schwarz-Weiß-Fotos lassen in der Nachbearbeitung wesentlich mehr Eigeninterpretationen zu als Farbfotos. Die Grautöne können, abhängig von Geschmack und Motiv, beliebig aufgehellt oder abgedunkelt werden, um markante Bildelemente zu betonen. Motiv: Nikolaiviertel mit Fernsehturm, Berlin

In meinen Fotos versuche ich, das Licht selbst zu setzen und besondere Schwarzweiß-Kontraste zu betonen. Dieses Foto möchte ich bewusst etwas dunkler halten und nur wenige Lichtakzente für mehr Tiefe hinzufügen.

1. Objektivkorrektur. Zuerst nehme ich eine Objektivkorrektur in Lightroom vor und entferne eine mögliche chromatische Aberration. Zusätzlich achte ich auf ein ausgewogenes Histogramm ① und weiche Kontraste, beide sind wichtig für eine saubere Schwarz-Weiß-Konvertierung. Dabei gilt: Je korrekter das Bild belichtet ist, desto besser die Qualität des ausgearbeiteten Fotos. Zwar ist Lightroom dafür bekannt, so verlustfrei wie möglich zu entwickeln, aber die Erfahrung zeigt, dass jeder Schritt trotz alledem seine Spuren hinterlässt.