Sicherheitsanalyse: Autonome Autos könnten ein Drittel aller Unfälle verhindern

Verfechter autonomen Fahrens bringen meist Sicherheitsaspekte vor. Die US-Versicherungswirtschaft relativiert dieses Argument.

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Sicherheitsanalyse: Autonome Autos könnten ein Drittel aller Unfälle verhindern

Autonome Autos sind vollgestopft mit Sensoren für den 360°-Blick.

(Bild: Aurora)

Lesezeit: 2 Min.

Unter den gegebenen Bedingungen könnten autonome Autos ein Drittel der Unfälle im Straßenverkehr verhindern. Zu diesem Ergebnis kommen Analytiker des Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) der US-Versicherungswirtschaft nach Analyse tausender registrierter Autounfälle.

Das IIHS hat sich gefragt, ob autonome Autos im Vorausschauen, Planen und in der Ausführung besser sind als menschliche Fahrer. Dafür haben sie 5471 der Polizei gemeldete Unfälle analysiert, die repräsentativ seien für alle Unfälle in den USA, bei denen mindestens ein Fahrzeug abgeschleppt wurde und Rettungsdienste hinzugezogen wurden, schildert das IIHS . Die "Unzuverlässigkeit menschlicher Fahrer" ist eines der Hauptargumente für das autonome Fahren, neben solchen Argumenten wie dem, dass auch Menschen am Straßenverkehr teilnehmen, die das sonst nicht könnten. Fahrfehler seien bei etwa 90 Prozent aller Unfällen die Ursache, meint das IIHS.

Durch die Analyse habe sich herausgestellt, dass 24 Prozent der Unfälle auf Fehler zurückzuführen seien, die autonome Autos hätten vermeiden können, weil sie genauer wahrnehmen als menschliche Fahrer, und 10 Prozent darauf, weil diese Fahrzeuge nicht anfällig für Ausfälle sind wie zum Beispiel durch Trunkenheit und Ablenkung; vorausgesetzt, dass die Automatik fehlerfrei funktioniert. Um die restlichen Unfälle zu vermeiden, müssten die Autos speziell programmiert werden, damit sie auf die Komplexität von Fehlerquellen reagieren können und Sicherheit vor Geschwindigkeit und Komfort geht, meinen die Forscher.

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Als ein Beispiel hierfür sieht das IIHS den tödlichen Unfall eines autonomen Autos des Fahrdienstes Uber im März 2018 in Arizona an. Dabei habe die Automatik Probleme gehabt, eine Fußgängerin am Straßenrand korrekt zu identifizieren. Als die Automatik sie realisierte, habe die Technik nicht vorhersagen können, dass die Fußgängerin die Straße überqueren wollte und das Auto wich schließlich auch nicht angemessen aus.

Die Lobby der Entwickler autonomer Autos kritisiert die IIHS-Studie, weil sie beispielsweise nicht berücksichtigte, dass 38 Prozent der Unfälle auf Geschwindigkeitsüberschreitungen zurückführbar seien. Autonome Autos könnten so programmiert werden, dass sie sich an die Gesetze halten müssen, heißt es in einer Stellungnahme der Partners for automated Vehicle Education. Den Uber-Unfall stuft die Kampagne, an der unter anderem Ford, GM, Intel, Argo AI, Aurora und Nvidia beteiligt sind, als eine Ausnahme von der Regel ein.

(anw)