Monopolvorwürfe: Apple-Boss Cook muss vor das US-Parlament

Der Antitrust-Unterausschuss des Repräsentantenhauses wird noch in diesem Monat Tim Cook vorladen. Dabei geht es unter anderem um den App Store.

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Apple - Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook im Steve Jobs Theater auf dem neuen Apple Campus in Cupertino.

(Bild: dpa, Marcio Jose Sanchez/AP/dpa)

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Apples aktuelle Schwierigkeiten mit den Kartellwächtern internationalisieren sich. Nachdem die EU-Kommission wegen der App-Store-Dominanz des Konzerns Untersuchungen anstellt und Großbritannien den Safari-Werbedeal mit Google unter die Lupe nimmt, möchten nun auch amerikanische Parlamentarier wissen, ob der iPhone-Konzern eine marktbeherrschende Stellung hat, die so nicht erlaubt ist.

Laut Angaben des Vorsitzenden des Judiciary Antitrust Subcommittee des US-Repräsentantenhauses, David Cicilline, soll Apple-CEO Tim Cook noch im Juli befragt werden. Der Unterausschuss des Justizausschusses kümmert sich um Wettbewerbsfragen. Der Demokrat Cicilline und seine Ausschussmitglieder wollem wissen, ob es einen echten Wettbewerb im Digitalmarkt gibt.

Schon Ende Juni war durchgesickert, dass das Justizministerium der Vereinigten Staatengemeinsam mit den Generalstaatsanwälten mehrerer Bundesstaaten "erste Schritte zur Eröffnung einer Untersuchung gegen Apple" eingeleitet haben soll. Dabei geht es um das große Maß an Kontrolle, das Apple im App Store hat.

Apples Vorgaben sollen Kritikern zufolge zu höheren Preisen und geringerer Auswahl führen. Bislang hatte es hiergegen von US-Kartellwächtern keine Maßnahmen gegeben, während die EU-Kommission bereits ermittelt. Die Kartellwächter stützen sich auf Beschwerden von betroffenen Unternehmen wie Spotify oder Tile, die die Marktdominanz Apples im iPhone-Sektor kritisieren.

Die Befragung des Judiciary Antitrust Subcommittee gehen allerdings über Apple hinaus. So sollen auch weitere Digitalgrößen den Abgeordneten Rede und Antwort stehen. Angefragt sind auch Google-CEO Sundar Pichai, Amazon-Boss Jeff Bezos und Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Terminiert sind die Befragungen für Ende Juli. Cicilline hatte zuvor bereits mit Entwicklern gesprochen und Apples App-Store-Gebühren kritisiert. Die 30-Prozent-Provision, die der Konzern nimmt, seien "Straßenraub", meinte er im Juni. (bsc)